[ Handarbeit ] Nach dem leichten Regen am Nachmittag noch ne Stunde mit der Sense gemäht, bis die Abendglocken von Dotzheim zum Feierabend riefen, und jetzt ein kühles Bierchen und ein gutes Abendbrot. Am "richtigen®" Arbeiten&Leben festhalten, so lang uns die irre kapitalistische Welt nur eben läßt, selbstbestimmt, mit der Natur, im alten Takt, low-tech ... 1905
[ Handarbeit ] Das Gras auf den Brachflächen ist schon hoch, wächst unvermindert weiter, trocknet kaum jemals genug ab, daß man mit dem Rasenmäher durchkäme, und nun macht der auch noch Mucken (wie Maschinen immer genau dann, wenn man sie mal unbedingt braucht) — ich denke, dieses Frühjahr wird das, in dem ich mir das Mähen mit der Sense angewöhne, jeden Tag ein Stück, ohne Krach, ohne Treibstoff (außer Feierabendbier) ... 1878 [Handarbeit]
[ Handarbeit ] Der Vorteil, wenn man ohne Maschinen arbeitet Samstag abend um 5 waren dann alle 1500 Rosen-Veredlungsunterlagen/-Wildlinge an den Wurzeln so, wie ich das haben möchte, geschnitten, und diese Woche gehts ans Pflanzen, die erste von 4 Reihen kann ich wohl heute nachmittag schon anfangen, eben den Boden gelockert mit der Grabgabel, das ging recht gut. Früher wollte ich es immer erst richtig abtrocknen lassen und noch paar Mal durchhacken, um es möglichst feinkrümelig hinzubekommen, aber in Zeiten der Sommerdürre kommt es wohl mehr darauf an, die Winterfeuchte auszunutzen und so früh wie möglich zu pflanzen, Bodenschluß schafft wohl auch ordentliches Antreten und Angießen und der schöne Lehmbrei-Überzug! Wenn alles klappt, hab ich sie dann gegenüber vorigem Jahr 7 Wochen eher im Boden, Zeit, in der sie tiefe Wurzel bilden können, bevor die Dürre kommt. Ermöglicht wird dieser Vorsprung nicht zum wenigsten durch die Handarbeit: mit Maschinen könnte ich den Boden wohl niemals so früh bearbeiten bzw würde dabei viel verschmieren und verdichten.. 1824 [Aufschulen] [Handarbeit] [Veredlungsunterlagen]
[ Handarbeit ] Industrieproduktion eignet sich gut für Schrauben. Um exakt gleiche Schrauben für den Weltmarkt zu fertigen, eignen sich Fabriken mit computergesteuerten Maschinen. Einmal erdacht, finanziert und eingerichtet, brauchen sie nur noch von wenigen Menschen überwacht werden. Lebensmittel sowie die Dinge, mit denen wir uns im Leben gern umgeben, kann ein Mensch von Hand viel besser herstellen, mit dem Wissen und der Erfahrung von Generationen im Kopf und im Handwerkzeug, mit Lust an seiner Arbeit und Befriedigung durch ein schönes Ergebnis. Lebensmittel, die hergestellt werden, als wären sie Schrauben, sind zwar billig, aber ihnen fehlen Geruch und Geschmack. Damit das nicht auffällt und sie trotzdem gekauft werden, müssen von Werbeagenturen künstliche Emotionen erzeugt werden. Die lassen sich ihre Arbeit viel höher bezahlen als die ursprünglichen Erzeuger von Lebensmitteln mit Geruch und Geschmack. Nun liegen zwischen einer Fabrik und den Kochtöpfen der Verbraucher viel größere Abstände als bei lauter lokalen Erzeugern in der Nähe ihrer Kunden. So kommen enorme Kosten für Frischhaltung, Transport und Zwischenhandel hinzu. Viele weitere Unternehmen möchten an der Distribution verdienen. Bei lokaler Erzeugung entstehen nur geringe Fahrkosten und evtl Standgebühren für Wochenmärkte. Für die Eigner der Fabriken ist Lebensmittel-Industrie trotz der hohen Nebenkosten offenbar lukrativ. Einige versuchen sogar, die verbliebenen natürlichen Rohstoffe durch selbstgebaute GVOs zu ersetzen, um den industriellen Prozeß zu vervollkommnen. Jeder Industrie-Arbeitsplatz ersetzt eine Menge Existenzen kleiner, selbstvermarktender Erzeuger. Richtig, die Arbeit ist leichter, das Einkommen zunächst einmal besser, Arbeits- und Freizeit geregelter, die Existenz besser gesichert. Aber je mehr produziert wird, desto schlechtere Preise sind dafür zu bekommen. Und das Ausland hat selbst genug, warum sollte es uns die Überproduktion abkaufen? Also senkt man die Kosten, vor allem die Löhne, weniger die derer, die alles vom Schreibtisch aus steuern, mehr die derer, die die Arbeit machen. Zunächst geht das, weil die Preise auch niedrig sind. Aber es wird ein Teufelskreis. Je weniger Geld ausgegeben wird, desto weniger wird eingenommen. Und es sinken nicht nur die Löhne, sondern die Qualität der Arbeitsbedingungen insgesamt. Auch die Sicherheit der Arbeitsplätze. Mit dem Abbau des Kündigungsschutzes fällt das Unternehmerrisiko auf die Arbeitnehmer zurück. Die Gewerkschaften hat man, als es allen gut ging, vernachlässigt, sie können nicht mehr viel helfen. Wie soll das enden? Was wäre eigentlich so schlecht daran, wieder mehr im kleinen zu produzieren? Auch mit einfacheren Maschinen, gar auch von Hand? Schuften wie die Großeltern muß das bestimmt nicht heißen, denn vieles wird sich auf einfache Art erleichtern lassen, wenn gewitzte Köpfe erst einmal das zu ihrer Aufgabe machen statt der Konstruktion von Massenproduktionsmaschinen. Und was wäre so schlecht daran, wieder mehr in der Nachbarschaft zu verkaufen und zu kaufen? Angst vor Menschen ist sowieso eine Unart, die man ablegen sollte. Und teurer wird es auch nicht, weil ja der ganze Wust an Zwischenhandel samt Verwaltung, Finanzierung und Marketing nichts dabei abkriegt. Die müßten sich dann nämlich echt nach anderen Verdienstmöglichkeiten umschauen, so leid mirs tut (nicht allzu sehr, gebe ich zu). 739 [Handarbeit] [Industrialisierung] [Lebensmittel] [Wirtschaft]
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