❞[ II. Weltkrieg] Gry Blekastad AlmÃ¥s in NRK: Den siste krigsÂseileren Den siste norske krigsseileren i Storbritannia kan ende opp med Ã¥ bo i en campingvogn. PÃ¥ et britisk sykehjem feirer han sin 102-Ã¥rsdag og ser tilbake pÃ¥ et dramatisk liv.
13883 [Besatzung] [Krieg] [Norwegen]
❞ [ Geschichte ] @Morbidful auf twitter: On the 20th of August 1998, US President Bill Clinton ordered a cruise missile attack on Sudan's Al Shifa factory, which produced 90% of the country's pharmaceuticals. Germany’s ambassador to Sudan at the time, Werner Daum, stated that the loss of the factory resulted in the deaths of tens of thousands from treatable diseases.
The administration of President Bill Clinton justified the attacks, based on the grounds that the al-Shifa plant was involved with processing the deadly nerve agent VX, and had ties with the Islamist al-Qaeda group of Osama bin Laden.
These justifications for the bombing were disputed by the owners of the plant, the Sudanese government, and other governments.
American officials later acknowledged "that the evidence that prompted President Clinton to order the missile strike on the Shifa plant was not as solid as first portrayed.
Officials later said that there was no proof that the plant had been manufacturing or storing nerve gas, as initially suspected by the Americans, or had been linked to Osama bin Laden, who was a resident of Khartoum in the 1980s.
❞ [ Geschichte ] @TimRealityDE auf twitter: Die #Klimakrise und die Wissenschaft - es ist wie bei Orwells 1984, sie löschen die Geschichte!
Im Mittelalter wuchsen in Köln Feigenbäume, Gerste auf Grönland und in Irland baute man Wein an. Lange war also wissenschaftlicher Konsens: Die mittelalterliche Wärmeperiode (MWP) um das Jahr 1200 war 1-2 °C wärmer als heute. Belegen konnte man das mit sog. "Proxydaten", bspw. aus Jahresringen alter Bäume.
Da ein warmes Mittelalter gänzlich ohne menschengemachtes CO2 aber nicht ins Narrativ einer menschengemachten Erderwärmung passt, hat man die Bäume jetzt anders analysiert. Statt der "unpassenden" Dicke der Jahresringe hat man die Dicke der Zellwände analysiert. Jetzt "passt" es, und auf einmal war es nicht mehr wärmer im Mittelalter. ?
Stellt man das infrage, gilt man als #Klimaleugner. Also seht eucht vor, @1234Fit
, @_HartmutS
, @SchneidGabriel
, @StahlmannRolf
, @Axel_Bojanowski
, @corona_realism
, @FrankfurtZack
!
https://telepolis.de/features/Uralt
❞ [ Geschichte ] @KeremSchamberg auf twitter: Heute vor 82 Jahren griff Nazi-Deutschland die Sowjetunion an. Das Hitler-Regime wollte die slawische Bevölkerung auslöschen. Den sowjetischen Opfer wird hierzulande bis heute nicht angemessen gedacht.
❞ [ Geschichte ] @realTomBohn auf twitter: Ich (Baujahr 1959) lebe noch. Guten Morgen. pic.twitter.com/wSQA89fDhL
❞[ Disziplinierung] - in teachsam.de: Sozialdisziplinierung als Mittel der Staatsentwicklung Die Entwicklung hin zu einem modernen Staatswesen machte Veränderungen und Entwicklungen in zahlreichen Bereichen nötig. Bei der Erlangung von â–ª Schlüsselmonopolen staatlicher Gewalt in den Territorien, die den Prozess über eine monarchische Spitze (Könige, Fürsten) in Gang brachten und in Gang hielten, ging es immer auch um die Schaffung einer einheitlichen Untertanengesellschaft, in der die alten feudalen Sonderrechte keine Bedeutung mehr besaßen.
Link via twitter.com/CarryCandy Danke! 13865 [Disziplinierung]
❞ [ Geschichte ] @smagnussen@norden.social im fediverse: "It’s implausible to expect scholars with insecure jobs to offer bold and innovative claims about history when they can easily be fired for doing so. Instead, history will be studied increasingly by the wealthy, which is to say those able to work without pay"
Daniel Besser, 'The Dangerous Decline of Historical Profession'
❞ [ Geschichte ] @intellectualTO auf twitter: 82% of published humanities articles are never cited. Of those that get cited, only 20% get read. Half of all papers get read only by their authors, reviewers, and editors. So why are we still subjected to nearly 2 million academic articles each year? Why Academics Are Writing Junk That Nobody Reads
❞ [ Geschichte ] @neulandrebellen auf twitter: #Baerbock cancelculturet #Bismarck. Das ist ein deutliches Zeichen: Denn Bismarck hatte - bei aller Kritik an seiner Person - eine Friedensordnung im Sinn. Sein Abgang war der Beginn einer Entwicklung, die im Ersten Weltkrieg mündete. Baerbock ist eher wie Bethmann Hollweg.
❞[ Wissenschaft] Johannes Schillo in Overton-Magazin, 20.11.22: Was heutzutage wissenschaftlich untragbar ist
13618 [Ulrike Guérot]
[ Dissertation ] Meine unfertige Arbeit über mittelalterliche Hospitalregeln mal wieder unsichtbar gemacht, weil mir der Zustand doch an allzu vielen Ecken chaotisch scheint. dabei arbeite ich eher mehr als früher daran, vor allem seit ich wieder einen Ausweises unserer schönen Wiesbadener Landesbibliothek habe, nur daß die Fernleihe in Hessen gerade jetzt nicht funktioniert, schon einen ganzen Monat lang, ist schade. Sollte jemand interessiert sein, schalte die Artikel-Baustelle gern wieder auf sichtbar. 2104 [Dissertation]
[ Dissertation ] Bin einerseits beim Veredeln, aber darüber hab ich ja schon oft genug gebloggt, und es geht zwar jedes Jahr bißchen besser, ist aber im großen Ganzen nicht langweilig aber schon Routine, andererseits frühmorgens und an den heißen Nachmittagen drinnen im Kühlen an meiner Geschichts-Arbeit und heute früh zB ganz stolz, ein Buch, von dem ich sehr viel halte, in den ersten Abschnitt meiner einstigen Magisterarbeit eingearbeitet zu haben: Pflegegeschichte 2093 [Dissertation]
[ Bibliothek ] Habe (nachdem ich mir endlich wieder einen Personalausweis statt meines abgelaufenen hab ausstellen lassen) endlich wieder einen Bibliotheksausweis und lese mit Begeisterung richtige Bücher. Besonders begeistert Bischoff-Wanner, Claudia, Frauen in der Krankenpflege. Zur Entwicklung von Frauenrolle und Frauenberufstätigkeit im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt 1992². Als Geschichtswissenschaft noch gewordene Wirklichkeit hinterfragte. War damals kurz nachdem ich meine Magisterarbeit abgegeben hatte erschienen, und ich war immer gespannt darauf gewesen, mit Recht. 2092 [Bibliothek] [Pflegegeschichte]
[ FeindbildRußland ] Den Kommentar #5 von Wolf Larsen unterschreibe ich. So war das damals, und ich hab das russische Gas, mit dem wir heizen und kochen, nie als etwas anderes gesehen als einen großen Fortschritt gegenüber der Verteufelung Rußlands vor der neuen Ostpolitik. 2087 [FeindbildRußland] [Gas]
[ Kautokeinoopprøret1852 ] Beim derzeitigen großen Auf- und Umräumen von Büchern, Mappen, Ordnern und Manuskripten gefunden, daß ich über dieses Thema damals als DAAD-Austauschstudent ("statsstipendiat")in Nordnorwegen von Kåre Svebak in Alta nicht nur viel gehört und noch lang danach in kopierten Archivalien und ferngeliehenen Büchern gelesen sondern auch selbst schon mehr und gründlicher und besser selbst geschrieben hab, als ich im Gedächtnis hatte. Unvollendet zwar, aber noch viel kopiertes Archivmaterial, damit weiterzuarbeiten. #wissenschaft #winterbeschäftigung 2036 [Kautokeinoopprøret1852]
Während und seit ich 1982/83 Auslandsstipendiat in Troms? an der nördlichsten Universität der Welt war, habe ich mit Rat und Unterstützung kompetenter Menschen viel zu einer dort bis heute bedeutenden religiösen Bewegung, dem Laestadianismus, samt ihren sozialen Wirkungen und der Reaktion der Obrigkeit auf sie, gesammelt. Zurück an meiner Uni in München, im Kirchengeschichts-Seminar "Pietismus" von Prof. Reinhard Schwarz im WS 1984/85, versuchte ich das Wichtigste zu diesem Teilaspekt zu referieren. Nun habe ich mein Referat wieder hervorgeholt und zunächst nur etwas gestrafft und gegliedert. Am Schluß öffnet sich ein weites Feld voll weiterer Arbeit, zu den Faktoren kirchlichen (Stockfleth) und staatlichen Akteuren auf norwegischer Seite samt Klimax in Kautokeino und Repression/Quietismus danach; dazu habe ich auch noch Archivmaterial in Kopie hier liegen. Inwieweit derartige Bewegungen in den Kontext von Befreiungsbewegungen gehören, finde ich eine spanndende Frage - für einen eigenen Artikel.[x]
Landkarte in neuem Fenster öffnen[x]
Sowohl Finnen als auch Schweden waren von Anfang an mit dem kirchlichen Pietismus Speners und Franckes in Deutschland in Kontakt, und daraus entwickelte sich eine entsprechende Bewegung in den beiden nordischen Ländern, besonders in der Hauptstadt Stockholm[x]
Der Theologieprofessor in Åbo/Turku und spätere Erzbischof dort, Johann Gezelius d. J. (1647-1718) hatte Spener in Frankfurt 1673 während der Arbeit an den Pia desideria besucht und dann eine Zeitlang in seinem Sinn gearbeitet, als Bischof jedoch den Kontakt abgebrochen und die pietistischen Regungen bekämpft.[x]
Der Bischof in Viborg, Petrus Erici B?ng, 1633-1696, stand ebenfalls in Kontakt mit Spener.[x]
Durch Schriften Speners und Johann Arndts war Johan Wegelius d. Ä. in Oulu beeinflußt, den man den ersten eigentlichen Pietisten Finnlands nennt.[x]
Der nachmals berühmte Arzt und Naturforscher, auch Vorkämpfer gegen Hexenprozesse, Urban Hjärne, 1641-1724, hatte Spener 1689 besucht und dann in Stockholm in der Stille einen starken Kreis um sich versammelt, der Andachtsstunden abhielt. Francke sandte Trostschreiben, wenn die "Freunde im Königreich Schweden" von den Behörden schikaniert wurden.[x]
Die im Großen Nordischen Krieg gegen Rußland (1700-1721) gefangenen schwedischen Soldaten erlebten in Sibirien eine Erweckung und nahmen dKontakt mit Francke auf.[x]
Auch in Karlskrona und schon danmals sogar im nördlichen Ume? bildeten sich pietistische Zirkel.[x]
Das klassische pietistische Gesangbuch "Mose och Lambsens Wisor" erschien 1717, seine 2. und 3. Auflage besorgte einer der vielen Studenten, die damals nach Halle zum Studium zogen.[x]
In den 1720er Jahren schlossen sich viele Pfarrer dem Pietismus an und stärkten seine kirchliche Richtung. Unter ihnen trat besonders Erik Tolstadius in Skeppsholmen, 1693-1759, hervor, der als "Schwedens Francke" philanthropische Anstalten gründete und mitreißende Predigten hielt.[x]
Anscheinend besonders in Finnland gab es aber auch schon früh einen Pietismus, der aus von Spener und Francke unabhängigen Wurzeln lebte und von kirchlicher und weltlicher Obrigkeit scharf verfolgt wurde.[x]
Lars Ulstadius, 1650-1732, Amtsvorgänger des J. Wegelius, war von den Schriften Schwenckfelds, Weigels und anderer beeindruckt. Er hatte zunächst ein Pfarramt, das er 1682 aufgab. Während eines Gottesdienstes in der Domkirche von Aring;bo am 22.7.1688 erlebte er eine Ekstase, was von der Obrigkeit als Störung des Kirchfriedens verfolgt wurde, sodaß man ihn 40 Jahre lang in ein Zuchthaus setzte, bis er 1732 starb. Er hinterließ auf seine Schüler einen bleibenden Eindruck als "Prophet". Seine Verfolgung wird auch in der "Unpart. Kirchen- und Ketzer-Historia" von G. Arnold berichtet.[x]
Peter Schaelig;fer gehörte zu Ulstadius Schülern. Er war bei der Lektüre von Thomas von Kempen, Gerhard und Arndt erweckt worden. Als er die lutherische Rechtfertigungslehre verwarf, landete auch er in Fetsungshaft. Vorübergehend konnte er jedoch aus dem Lande entweichen und knüpfte in dieser Zeit wichtige Verbindungen in Deutschland, England und Amerika an.Zurückgekehrt, wurde er erneut eingekerkert, wirkte aber durch Briefe aus dem Gefängnis desto stärker. Seine Predigt bestand u.a. in Gerichtsrufen an ein unbußfertiges Volk sowie der Ankündigung eines Tausendjährigen Reiches. Der Chiliasmus wurde in dieser Zeit gern an die Siege eines Herrschers angeknüpft, z.B. erwartete Schaelig;fer von dem schwedischen König Karl XII., dieser werde das Tausendjährige Reich heraufführen.[x]
Was in dieser frühesten Zeit an innerkirchlichem Pietismus entstanden war, wurde "Radikalpietismus" und oft zum Separatismus gedrängt, nachdem es am 12. 1. 1726 der orthodoxen Pfarrerschaft gelungen war, das "Konventikkelplakat" durchzusetzen, das "Zusammenkünfte unter dem Vorwand, die Andacht zu pflegen" außerhalb der staatskirchlihcen Gemeinde unter Strafe stellte. Es wurde erst am 26.10.1858 aufgehoben.[x]
In Stockholm trug besonders der Aufenthalt des deutschen Arztes und G.-Arnold-Schülers Johann Conrad Dippel (1673-1734) zu einer starken Ausbreitung eines radikalen Pietismus bei. In Finnland betrachtet man die Brüder Jakob und Erik Erikssönerna, von Beruf Offiziere, als dessen Hauptfiguren. Eine Anklage 1725 wegen Fernbleibens von Gottesdienst und Abendmahl führte zu ihrer Landesverweisung 1733/34, von wo ab sie mit Anhängern durch Schweden, Dänemark, Deutschland und Holland zogen auf der Suche nach einem Asyl. Als "Fremdlinge" gingen sie aber bewußt zu niemandem Verbindung ein außer zu Mennoniten. Nach ihrer Rückkehr gründeten sie 1745, nun geduldet, im Stockholmer Schärengarten eine völlig abgeschlossene Kolonie, die erst 1832 ausstarb. (Das war eigentlich nicht pietistisch, da nicht missionarisch, eher esoterisch)[x]
Beendet wurde die Epoche des radikalen Pietismus durch das Eindringen des Herrnhutismus um 1740. Ein Freund Tollstadius, C. H. Grundelstjärna, war schon 1727 zu besuch bei Graf Zinzendorf gewesen. Dann reiste 1736 ein Uppsala-Dozent, Arvid Gradin, unter Verzicht auf Amt und Würden, nach Herrnhut, um dort zu bleiben. 1739 brachte ein Stockholmer Pfarrer, Odhelius, die herrnhutische Anschauung aus Livland mit heim. Es kam zum Schisma mit den gemäßigten Pietisten um Tollstadius, die herrnhutische Brüdergemeinschaft wurde zum Refugium der Radikalen und Separatisten. Da ein reger Reiseverkehr von Schweden nach Herrnhut stattfand, wirkten alle neuen Richtungen dort auch gleich zurück nach Norden.[x]
Seit 1750 gingen pietistische Erweckungen in Schweden und Finnland nicht mehr nur von Angehörigen der oberen Gesellschaftsschichten sondern von Menschen aus dem gemeinen Volk aus. Damit verbunden war eine Tendenz zu sogenanntem Extatismus. Um nur das nördlichere Schweden zu nehmen. gab es in Härjedalen (Lillhärdal) eine viel beachtete Bewegung, geleitet von dem Komminister Mårten Thunberg, mit dem Höhepunkt um 1774.[x]
Ein Jahr später erreichte eine Bewegung in Tornedalen ihren Höhepunkt. Sie deckt sich in ihrer Ausbreitung zum Teil mit der laestadianischen 75 Jahre später. Bis ins (seit der Grenzziehung 1751) norwegische Kautokeineo setzte diese Bewegung Spuren, die zur Zeit der laestadianischen Erweckung unter dem Namen "Rufer" noch kräftig in Erinnerung waren. Erst predigten zwei junge Mädchen, die dabei in eine Art Schlaf verfielen. Dann griffen zwei Pfarrer, Wiklund und Grape, die Bewegung auf und wurden deren Leiter und Verteidiger gegenüber der Obrigkeit. Diese schritt nämlich ein, als einige Kirchenbesucher Beschwerde führten, ihre Andacht im Gottesdienst werde gestört, wenn die Erweckten in Angst- und Freudenrufe ausbrächen. Je härter aber die Obrigkeit eingriff, desto radikaler wurde die Bewegung. Erst als in der Staatsverwaltung Toleranzideen Fuß faßten, beruhigte sch die Lage. Dann lebte die Bewegung in privaten Zusammenkünften weiter. Noch 75 Jahre später gab es zumindest einzelne, die ein Leben als "Wiklundchristen" führten; einer der wichtigsten frühen laestadianischen Prädikanten, Erkki-Antti, gehörte zu ihnen. Inwieweit die Wiklundsche Bewegung herrnhutisch war, ist umstritten, einiges spricht aber dafür. Ihr Zentrum war Övertorneå.[x]
Lassen wir die großen Volksbewegungen in den südlicheren Teilen Finnlands und Schwedens am Anfang des 19. Jahrhunderts beiseite, so gehört die "Alt-Leserei" in Ångermanland und die "Neu-Leserei" in Sorsele zur Vorgeschichte der laestadianischen Bewegung. Die Alt-Leser waren einfach besonders fromme Kirchenchristen, die, wenn kein Gottesdienst stattfand, aus bestimmten Postillen lasen, welche die Richtung am jeweiligen Ort prägten; sie wurden im allgemeinen von Pfarrern geleitet. Die Neu-Leser hatten separatistische Tendenzen. Sie wurden im allgemeinen von Angehörigen des breiten Volks geleitet und eiferten gegen die neuen Kirchenrituale. In Sorsele ging es außerdem um die Frage des Asketismus (Greta Mårtensdotter).[x]
Nachdem die Vorfahren seit Generationen Pfarrer in Arjeplog gewesen waren, hatte es bei Laestadius Vater Carl zum Studieren nicht gereicht, und er hatte Goldschmied gelernt, konnte seine Familie als Bergwerksvogt an der Silbermine Nasafjäll, Einödbauer und mit Knochenleimkochen nur knapp ernähren und trank. Ein älterer Bruder bekam dann aber ein Hilfspfarr-Amt und verhalf Lars-Levi und seinem Bruder Petrus zum Studium in Uppsala, woraufhin dieser 1825 Schwedens nördlichste Pfarrstelle, Karesuando, antrat.[x]
Das Pastoralexamen konnte er aufgrund einer Ausnahmeregelung für die nördlichsten Pfarrstellen nachholen und reiste dazu 1843 in de Bistumsstadt Härnösand. Das Konsistorium dort beauftragte ihn, auf dem Rückweg nach Karesuando sämtlche Pfarreien in Lappmarken zu visitieren. Bei der Visitationsversammlung in der Kirche von Åsele fragte er den Pfarrer wie gewöhnlich u.a., ob es in der Pfarrei "Anzeichen von Leben in der praktischen Ausübung des Christentums" gebe. Daraufhin faßte Maria (Milla) Clemensdotter aus Föllinge, 1813-nach 1868, Vertrauen zu ihm und erzählte ihm in einem langen Gespräch unter vier Augen, wie sie nach weiten Wanderungen endlich Frieden für ihre Seele gefunden hatte: Sie hatte ihren Vater, einen Rentierhalter, früh durch Alkohol vedrloren und daraufhin zum Mißfallen ihrer Verwandtschaft und Dienstherrschaften lesen lernen wollen und das trotz vieler Schikanen geschafft. Dann hatte sie Peter Jonsson Topps "Ens Ropandes Röst" (1823) gelesen und war dadurch in Gewissensqualen wegen ihrer und der Welt Sündhaftigkeit geraten. Sie hatte sich durch Mahnrufe allgemein unbeliebt gemacht, war aber jungen Männern begegnet, die ebenfalls als "verrückt" galten udn ihr geraten hatten, Pastor Pehr Brandell, 1781-1841, einen bekannten Erweckungsprediger der "Alt-Leser"-Richtung in Nora, und Adjunkt Johan Berglund in Sollefte? aufzusuchen. Sie hatte große Entfernungen auf eigenen Füßen überwunden und unterwegs viele Gefahren überstanden und bei diesen beiden in langen Gesprächen tatsächlich Frieden für ihre Seele gefunden. Unter dem Eindruck dieses Erfahrungsberichts einer einfachen Frau, den er später als einen "Vorgeschmack der himmlischen Freuden" bezeichnete, lehnte Laestadius am 10.1.1844 im Pfarrhaus zu Lycksele, als ihm zum Abschied ein Schnaps angeboten wurde, diesen ab. Das bezeichnete er später als seine "Wiedergeburt": Plötzlich habe ihm eingeleuchtet, daß wenn der Pfarrer selbst "einen Schluck nimmt", er damit "Satans Kelch zum Gebrauch in der Gemeinde heiligt" und seine ganzen Predigten gegen den Alkohol selbst Lügen straft und lächerlich macht.[x]
Seine Predigten änderten sich daraufhin eigentlich nicht (sie waren auch vorher schon "laestadianischer" gewesen, als man früher angenommen hat), aber die Zuhörer vernahmen nun "eine höhere Färbung" in ihnen [Anm.Laestadius, Ens Ropandes Röst 1852, 179] und gingen nicht mehr während der Predigt vor die Tür, um Schnaps zu trinken, sondern kamen in immer größerer Zahl, auch von weit her, ihm aufmerksam zuhören. Später auch um sich in persönlichen Gesprächen Rat zu holen, weil "das Herz so empfindlich geworden" sei.[x]
Am 5.12.1845 ereignete sich in Nordskandinavien ein Erdbeben. Eine Frau, die schon von Laestadius Predigten zur Verzweiflung über ihre Sünden "erweckt" worden war, empfand bei diesem Ereignis, daß ihrer Seele Frieden geschenkt wurde und fühlte sich gedrängt, selbst darüber zu zu predigen. Ähnlich ging es bald anderen.[x]
In Schweden und Finnland gab es mit den "byabönen"/"kyläruokus" und den "Missionsschulen" zwei alteingeführte Institutionen, die Verkündigung durch Laien vorsahen, ohne daß das Konventikkelplakat entgegenstand.[Anm.Brännström, Själav?rd, 34] In Norwegen, wo es diese Möglichkeit nicht gab, geriet eine Bewegung wie der Laestadianismus gleich in viel schärferen Gegesatz zur Pfarrerschaft. Anfangs lasen die umherwandernden Prädikanten und lokale "bönh?llare" handschriftlich vervielfältigte Laestadius-Predigten vor, später begannen sie eigenständig "Text zu nehmen". Viele kamen als Rentierhalter ohnehin weit herum, auch über die Landesgrenze nach Norwegen. Es ergab sich, daß, wer Erweckung, Verzweiflung und neue Geburt (später: Sündenbekenntnis und Absolution) erlebt hatte und das Datum dafür angeben konnte, zu einer "Gemeinde der Christen" gerechnet wurde. Prädikant wurde man, wenn man zur Probe geredet hatte und die Ältesten unter den Zuhörern bestätigten, daß es recht gewesen sei.[x]
Einige Leute aus dem norwegischen Kautokeino hatten Laestadius predigen gehört und, zurück in ihrer Heimat, erkannt, daß der norwegische Handelsmann (und Branntweinverkäufer) Ruth, sein Ladendiener und Ortspolizist Bucht Diener des Teufels wären, griffen diese mitsamt dem Pfarrer Fredrik Waldemar Hvoslef, 1825-1906, Nachfolger von Nils Vibe Stockfleth, 1787-1866, der eine dezidiert urbevölkerungsfreundliche Einstellung hatte[NB!Hierzu künftig ausführlich in einen eigenen Artikel aufgrund von u.a. unveröffentlichten Briefen Stockfleths aus dem Statsarkiv Oslo und seinen Büchern.] als mit ihnen verkehrende Standesperson am 8.11.1852 tätlich an, schlugen sie und erstachen Ruth und Bucht. Sie wurden gefangengenommen von anderen Samen und zwei von ihnen hingerichtet, die anderen teils lebenslang in Zuchthäusern eingesperrt, erst 1997 erhielten die letzten Hingerichteten ein ordentliches Begräbnis. Danach wich die von Stockfleth propagierte positive Einstellung zur Urbevölkerung einer Mischung von Norwegisierungsstreben aus Nationalismus und sozialdarwinistischer Sicht auf die Urbevölkerung als aussterbend.[x]
Über "Die Haltung der norwegischen Geistlichkeit gegenüber den Erweckten von Guovdageaidnu 1849—1854" habe ich 1984/85 einen eigenen, längeren Artikel (76 S.) geschrieben.[x]
Der Aufruhr 1852, die folgende Repression und Laerstadius Tod 1861 führten zu Umorientierungen im Laestadianismus: 1. Samen traten als Träger der Bewegung hinter Finnen zurück. 2. Mehr und mehr Pfarrer schlossen sich an, in Finnland vor allem, in Norwegen kaum. 3. Man zog sich angesichts der bedrohlichen Haltung der Mehrheitsgesellschaft in einen Quietismus zurück und konzentrierte sich ganz auf persönlich sittenstrenge Lebensführung. 4. Die Gemeinden und die Prädikanten bekommen eine stärkere Stellung, indem der verzweifelte Sünder nachdem er seine Sünden erst öffentlich, bald unter vier Augen, bekannt hat, vom Prädikanten im Namen der Gemeinde die Vergebung ("den Löseschlüssel") zugesagt bekommt statt auf den Moment zu warten, in dem die Seele Frieden findet.[x]
Heute gibt es in der ganzen Welt mehrere Hunderttausend Laestadianer. 1954 waren es in Finnland 251000, USA 31500, Schweden 20000, Norwegen 16000, UdSSR 1000, Ungarn 500. Sie spalteten sich in verschiedene Richtungen auf. Manche halten jeden Sommer große, mehrtägige Versammlungen ab.[x]
❞ [ Geschichte ] @bellabahr auf twitter: Als junge Wissenschaftlerin dachte ich, Kulturkämpfe seien historisch interessant, weil sich in der Beschäftigung verdeckte Pfade zu den Konflikten der Gegenwart freilegen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in so einem Klima leben werde.&
❞[ Wissenschaft] Johannes Schillig in Telepolis, 10.03.21: Neues von der deutschen "Universitätshure"
13515 [Heidegger] [Israel] [Palästina] [Philosophie]
❞[ Wissenschaft] Arnd Pollmann in Der Freitag, 09.03.21: Theorien sind nicht Fakten Szientismus Auch die Politik muss genug Abstand halten – zur Wissenschaft. Kritik sollte man nicht der Querdenkerei überlassen
13516
❞[ Geschichte] Alexandra Senfft in Der Freitag, 06.02.21: Literatur | Das Tabu ist gebrochen Es ist Anja Röhl zu verdanken, dass dieses bisher verdrängte Kapitel der Nachkriegszeit jetzt endlich aufgearbeitet wird und die Opfer ihr Schweigen brechen. Die Autorin war selbst als Fünfjährige nach Wyk auf Föhr verschickt worden und kam noch kränker als zuvor aus dem „Folterheim“ zurück. 2003 veröffentlichte sie ihre Erfahrungen. Daraufhin bekam sie 250 Zuschriften von Betroffenen, die wie sie Traumatisches erlebt hatten und bis heute unter Angst- und Bindungsstörungen oder Depressionen leiden. Nicht selten war die Beziehung zu den Eltern, die ihre Kinder dieser Situation ausgesetzt hatten, dauerhaft durch Misstrauen geschädigt. Röhl ahnte, dass das Ausmaß an Folgeschäden weitaus größer als bislang angenommen ist. 2019 tat sie
sich mit Wissenschaftlern zusammen, sie gründeten einen Förderverein und brachten einen ersten Fachkongress auf den Weg. Report Mainz griff das Thema auf, womit der Stein öffentlich ins Rollen kam. Nun, da das Tabu gebrochen war, kehrten bei vielen ehemaligen Verschickungskindern die verdrängten Erinnerungen zurück.
13496 [Pädagogik] [Verschickung]
❞[ Israel] Ren? Wildangel in Qantara.de, 05.10.20: Daniel Marwecki: ?Germany and Israel. White Washing and State Building? Pl?doyer gegen Verkl?rung Der deutsche Diskurs ?ber Israel, so Marwecki, dreht sich meist weniger um die Lage in Nahost, als um deutsche Identit?ten und deutsche Schuld ? und nicht selten um den Versuch, diese zu verdr?ngen oder auf andere zu ?bertragen. ... Nur wer die komplexe deutsch-israelische Beziehungsgeschichte nicht verkl?rt und politische Interessen offen benennt, kann sie auch f?r die Zukunft gestalten.
13442 [1945-2011] [Israel] [Nahost-Nordafrika]
❞[ Geschichte] Hannes Heer im Interview in Junge Welt, 02.11.19: Verbrechen des Faschismus
?Die Debatten gingen nicht tief genug?
Ein Gespr?ch mit Hannes Heer. ?ber das Ende der Wehrmachtsausstellung vor 20 Jahren, historische Legenden und den neuen Revisionismus Heinrich B?lls erster Roman ?Kreuz ohne Liebe?, der an der Ostfront spielt und die Verbrechen benennt, wurde verhindert. Siegfried Lenz? Roman ?Der ?berl?ufer?, eine Partisanengeschichte, durfte bei Hoffmann und Campe nicht erscheinen. Erich Maria Remarques Ostfrontroman ?Zeit zu leben, Zeit zu sterben? wurde bei Kiepenheuer und Witsch von vorne bis hinten von einem externen Lektor, einem ehemaligen SS-Angeh?rigen, umgeschrieben, und Remarque musste sich mit Ekel f?gen, weil er Geld brauchte. Anne Franks Tagebuch wurde in der deutschen ?bersetzung aus dem Niederl?ndischen gef?lscht, so dass der Eindruck entstand, es habe in Holland gar keine SS und keine Wehrmacht gegeben. Das war fl?chendeckend. Dann kommt noch die Propaganda hinzu: die Offiziers- und Generalsmemoiren, die Landserheftchen, und die heroischen Kriegsfilme, in denen die Ostfront einfach nicht vorkam.
13409 [Bundeswehr] [Heinrich Böll] [Medien] [Wehrmacht]
❞[ Geschichte] Nicola Kuhn in Der Tagesspiegel, 18.01.19: ?Europa ist auf einem Auge blind? Kolonialismus und Restitution: B?n?dicte Savoy und Felwine Sarr sprechen ?ber ihre Empfehlungen f?r Pr?sident Macron, Afrikas Museen und das Humboldt Forum.
13398 [Afrika]
❞[ Wissenschaft] Claus Peter Ortlieb im Interview in brand eins, 13.01.19: ?Die Welt l?sst sich nicht berechnen? Der Hamburger Mathematikprofessor Claus Peter Ortlieb ?ber den mathematischen Blick auf die Welt, den Missbrauch seines Fachs durch die Volkswirtschaftslehre und die Frage, ob ein Barbier sich selbst rasiert oder nicht.
13431 [Geistes- und Sozialwissenschaften] [Gesellschaft] [Mathematik] [Wirtschaft]
❞[ Geschichte] Nikolaus Bernau in Berliner Zeitung, 12.01.19: 100 Jahre Bauhaus Wie eine Kunstschule zur Dachmarke der Moderne wurde
13399 [Bauhaus]
[ Studium ]
Vor meiner Berufsausbildung zum Baumschulgärtner hatte ich von 1976 bis kurz vor der "Wende" in München Geschichte studiert.[x]
Nachdem ich per Zufall in der Wikipedia einzelne Artikel über Lehrer gefunden hatte, an die ich mich gut erinnere, kam mir neulich der Gedanke, sie mal zusammenzustellen. Da ich es interessant finde, welchen Generationen die, die unser Denken geprägt haben, angehören, gebe ich die Lebensdaten nach der Wikipedia mit an.[x]
Aus der Schulzeit in Köln: Robert Frohn, 1913-1991, war der Direktor an unserer Schule und hat uns auch höchstselbst im Fach Philosophie unterrichtet. Bei Karl Heidelbach, 1923-1993, hatten wir Kunst, ihn ärgerte nichts mehr, als wenn jemand ein leeres Blatt brav von einer Ecke aus mit Details bemalte in der Hoffnung, es irgendwann voll zu bekommen - ohne Furcht vor dem leeren Raum von Anfang an das Ganze planen, hieß die Devise; mit ihm haben wir im Treppenhaus unserer Schule ein wandfüllendes Mosaik gelegt, die Tiefsee darstellend mit all ihren Wunderwesen.[x]
Studium: Geschichtliche Grundwissenschaften hatte ich im 1. Semester als Hauptfach gewählt, ich wollte nämlich mal Archivar werden ;) Bei Peter Acht, 1911-2010, hörte ich die ersten Vorlesungen; es war so staubtrocken, so etwas Trockenes hatte ich mir bis dahin überhaupt nicht vorstellen können. Waldemar Schlögls Proseminare zur Diplomatik und zu Briefn und andere Übungen am Institut zu Epigraphik, Numismatik waren interessanter; Ich schreb über die Intitulatio Karls des Großen. Ab dem 2. Semester wählte ich daher Mittelalterliche Geschichte als mein Hauptfach, nach Vorlesung (Karolinger) und Proseminar (ich schrieb über die Bedeutung der Schlacht auf dem Lechfeld 955) bei Robert Konrad schien mir das eine "lebendigere" Wissenschaft, dafür hatte das Studieren von da kein konkretes Berufsziel - studieren, weil es einen interessiert, in der Hoffnung, daß man eines Tages irgendetwas wird - und an Interessantem gab es in München wahrlich keinen Mangel, und man war nicht eingeschränkt durch die Studienordnung.[x]
Bei Wolfgang Giese, *1939, ging es viel um die Kreuzzüge, bei denen die abendländischen Rittter viel Kultur kaputtschlugen, aber zuletzt auch vieles aus dem islamischen Orient mitnahmen und mitbrachten, und Kaiser Friedrich II., der arabisch sprach und über Falkenjagd schrieb - viel um die Weltsichten der Geschichtsschreiber, und nicht nur der europäischen, wir versuchten so gut es ging auch die armenischen, syrischen, arabischen kennenzulernen. Ich schrieb Seminararbeiten über die Geschichtsschreiber zum 1. Kreuzzug und über christlich-jüdische Disputationen. Franz Brunhölzl, 1924-2014, blickte bei seinen Vorlesungen über die (meist wenigen) Zuhörer hinweg und ließ über den Köpfen eine europaweite, sprachgrenzenlose Welt entstehen, in der er offenbar zuhause war, die der mittellateinischer Prosa und Dichtung. Ebenso Wolfgang Braunfels, 1911-1987, zeigte spät abends einem großen Saal voller Zuhörer Bilder aus Italien und ganz Europa von Bauten, Figuren und Gemälden, deren Gedankeninhalt er überzeugend erklären konnte.. Karl Bosl, 1908-1993, redete mir zu schwärmerisch über bayerische Schlösser und Abteien, aber wir haben uns später sehr angenehm über Norwegen unterhalten, und er hat meinen DAAD-Stipendienantrag befürwortet. Mit Eduard Hlawitschka, *1928, Lehrstuhlinhaber, hätte ich vielleicht bekannt werden müssen, um es zu etwas zu bringen, aber ich fand die Art, wie er Geschichte vortrug, langweilig. Wilhelm Kölmel dagegen kam nur Freitags nachmittags aus Freiburg und interessierte mich, weil er einen anderen Hintergrund hatte als die meisten Dozenten, für die irgendwie alles um bayrische Klöster und die Spannungen Papst/Kaiser, Italien/Deutschland kreiste. Bei Herrn Kölmel schrieb ich über den Fürstenspiegel Rathers von Verona. Schon über das spätere Mittelalter und die anderen europäischen Länder war relativ wenig zu erfahren, am ehesten bei Karl Schnith, 1934.1999. Später hielt Alexander Patschovsky, *1940, Übungen und Lektürekurse ab, er brachte die spannenden Themen: Wirtschaft, Ketzer, also die Geschichte normaler Leute. Harald Dickerhof, 1941-2010, hat die marxistische Mediaevistik immerhin auch erwähnt. Bei Arno Seifert, 1936-1987, einem der spannendsten Dozenten, er sprach ganz leise, und ein großer Seminarraum spitzte voll konzentriert die Ohren, hätte ich viel mehr über die Theorie der Geschichtswissenschaft lernen sollen, aber er war schon sehr krank. Frhr Wolf-Armin von Reitzensteins Namenkunde war für mich im 1. Semester ein guter Einstieg, weil er bei der Heimatkunde anknüpfte, ich erarbeitete mir die Namenserklärungen der Flüsse und Bäche in dem schwäbischen Landkreis, wo ich kurz zuvor Zivildienst gemacht hatte.[x]
In meinem 1. Nebenfach, Neuere Geschichte, hatte ich immer einen Riesen-Respekt vor der Fülle der archivalischen Quellen, die man studiert haben müßte, um überhaupt irgendetwas sagen zu können. Vorlesungen wie die von Eberhard Weis, 1925-2013, machten einen da wirklich mutlos. Das Proseminar bei Bullik (ich schrieb über Reformen im Osmanenreich im 19. Jh.) war frustrierend. Sehr gern dagegen hörte ich Harm-Hinrich Brandt, *1935, der mit scharfen, klaren Gedanken Schneisen durch den Materialwust schlug und, wie er selbst sagte, immer 5 cm über die Köpfe der Zuhörer hinweg redete, um sie zum angestrengten Zuhören zu animieren. Gerhardt A. Ritter habe ich nur 1 Semester lang über die NS-Zeit angehört, da störte mich der pathetische Vortrag einer reinen Aufzählung der Ereignisse ohne Erklärungsversuch. Darüber las ich Broschüren, die der MSB Spartakus anbot. Bei Hans Schmidt, 1930-1998, ging es um Landsknechtswesen, da konnte ich wieder an einem Thema arbeiten, das mir von meinem vorangegeangenen Zivildienst her nahelag, denn das betreffende schwäbische Dorf Burtenbach hatte dem Landsknechtsführer Sebastian Schertlin gehört. Die frühe Neuzeit war ein weißer Fleck, an Richard van Dülmen, 1937-2004, erinnere ich mich unerklärlicherweise wenig, aber ich habe mir später Bücher von ihm gekauft.[x]
Kirchengeschichte im Fachbereich Ev. Theologie war mein 2. Nebenfach und lag mir mehr. An dem kleineren Fachbereich war ein freundlicherer Umgangston als bei den Historikern und man interessierte sich mehr für sein Fach. Als 1979 der Holocaust-Film im Fernsehen lief, war das nur bei den Theologen ein Thema, wir haben ihn auch gemeinsam geschaut, bei den Historikern interessierte sich jeder für sein Ding und niemand sprach über Aktuelles. Bei Reinhard Schwarz, *1929, habe ich mich am liebsten zugehört, er überlegte beim Reden auf eine Art, daß man mitdenken mußte. Nach dem Proseminar, wo ich mich mit der Zwei-Reiche-Lehre beschäftigte, habe ich be Prof. Schwarz über den Abendmahlsstreit in der AUgsburger Reformationsgeschichte geschrieben und später zum Pietismus die Erträge meines Auslandsstudiums einbringen können: Laestadianismus. Ulrich Köpfs 1941- Lektürekurse spannten von Bonaventura bis Bismarck. Durch Peter Krusche, 1924-2000, erlebten wir ein Wochenende lang Eberhard Bethge, den Schüler, Freund, Herausgeber und Biographen Dietrich Bonhoeffers. Von Eilert Herms 1940- lernten wir einiges über Zeichentheorie und erlebten ein Seminar mit Schalom Ben-Chorin 1913-1999 als Gastprofessor, bei dem ich eine Arbeit über christlich-jüdische Religionsgespräche im Mittelalter abgben durfte.[x]
Alexander Varga von Kibed, 1902-1986, gehörte in keins meiner Fächer, ihm zuzuhören war aber so ein spezielles Erlebnis, daß man gern abends länger an der Uni blieb und er in dieser Aufzählung nicht unerwähnt bleiben darf.[x]
Nachdem ich bei den Mittellateinern bei Günter Bernt Proseminar und Paläographie-Kurse gemacht hatte, bekam ich bei den Monumenta Germaniae Historica über die ganze lange Dauer meines Studiums hin nacheinander mehrere interessante Jobs und eine Zeitlang sogar einen richtigen Arbeitsvertrag als "Wissenschaftlicher Aushilfsangestellter". Mit Wilfried Hartmann, 1942-, habe ich den dritten Concilia-Band (ersch. 1984) korrekturgelesen, ich am Mikrofilm-Lesegerät mit den Handschriften des 9.-10. Jhs. Für den Präsidenten Horst Fuhrmann, 1926-2011, habe ich eine Zeitlang in den Acta Sanctorum recherchiert. Timothy Reuter, 1947-2002, hat die Digitalisierung bei den Monumenta angefangen, und ich habe Texte mit der Schreibmaschine und einem OCR-Typenrad maschinenlesbar abgetippt.[x]
Die Münchner Mittelalter-Historiker blickten nach Italien, auch nach Frankreich, kaum je nach Norden. Dafür gab es das Nordische Institut gleich hinter dem Hauptgebäude. Dort habe ich bei Hubert Seelow, *1948, kurz versucht, Altnordisch zu lernen und bei Kurt Schier, *1929, etwas über Sagaliteratur gehört, dann ziemlich viel Norwegisch gelernt und schließlich 1982/83 2 Semester mit einem norwegischen "Statsstipend" vermittelt vom DAAD an der damals erst zehn Jahre jungen Universität Tromsø studiert. Narve Bjørgo, 1936-, war dort mein "faglig veileder", ich hatte jede Woche 1 Stunde "konferanse" mit ihm, hörte im Oberseminar, woran seine Hauptfachstudenten arbeiteten und "mein" Sessel in der Bibliothek mit Meerblick war fast immer für mich frei. Paradiesische Studienbedingungen im Vergleich mit Mü:nchen. Dort konnte ich über den norwegischen Pfarrer Nils Vibe Stockfleth arbeiten und die "Oktoberrevolution" 1852 in Kautokeino sowie die Anfänge des Laestadianismus. Prof. Bjørgo schickte mich auch auf Reisen, Im Sommer ins Statsarkiv nach Oslo und im Winter ans Sámi Instituhtta in Kautokeino, wo ich Alf Ivar Keskitalo über 1852 und an die Hochschule Alta, wo ich von Kåre Svebak viel über den Laestadianismus lernen durfte. Später, zurück in München, durfte ich durch Vermittlung von Prof. Bjørgo zu einem Projekt etwas über die aller ältesten Schriftquellen zur samischen Geschichte, "Regesta Sabmica", beitragen. Durch Randi Rønning Balsvik, 1939-, hörte ich zum ertsen Mal etwas über afrikanische Geschichte. Povl Simonsen, 1922-2003, Archäologe, hat uns beigebracht, wie willkürlich es ist, Europa als Zentrum und den Rest der Welt als Peripherie zu betrachten: bei den Völkern der Arktis verbreiteten sich technische Neuerungen zirkumpolar innerhalb einer Generation. Ein Semester war ich auch in einem Sprachkurs, und da hatten wir einmal Ole Henrik Magga zu Besuch. Lene Antonsen war ein bißchen mit daran schuld, daß ich diesen Auslandsaufenthalt gemacht habe, nach dessen Ende ich oft bereut habe, daß ich nicht dort geblieben bin.[x]
Als das Historische Kolleg in München gegründet wurde und Hans-Conrad Peyer aus Zürich dort sein Opus magnum über Gastung und Gastlichkeit im Mittelalter schrieb, habe ich ihm mit Übersetzungen nordischer Quellen und Sekundärliteratur zugearbeitet.[x]
1744 [Studium]❞[ Geschichte] Mischa Meier in Deutschlandfunk, 16.12.18: Althistoriker Meier im Dlf: 'Die Germanen sind ein Mythos' Der Althistoriker Mischa Meier hat im Deutschlandfunk f?r einen neuen Volksbegriff geworben.
Die Wissenschaft gehe schon l?nger nicht mehr davon aus, dass V?lker unver?nderliche Einheiten seien, sagte der Professor f?r alte Geschichte an der Universit?t T?bingen im Dlf. V?lker seien nicht mehr mit festen Grenzen verbunden, es gebe st?ndig Migrations- und Ver?nderungsprozesse. Deshalb k?nnten heute keine gemeinsame Kultur und kein 'Volksgeist' mehr vorausgesetzt werden.
Nach Meiers Aussage sei das 'Volk' ab dem 19. Jahrhundert als eine Art Familie definiert worden, mit gemeinsamer Herkunft und enger Koh?renz, als eine Gruppe von Menschen, die sich 'gemeinsam in Bewegung setzen und gemeinsam irgendwo ankommen' konnten. Das sei nicht mehr so und werde in der Forschung auch nicht mehr so betrachtet.
13394 [Germanen] [Nationalismus] [Volk]
❞[ Wissenschaft] Maximilian Sippenauer in Süddeutsche Zeitung, 21.10.17: Ein Doktortitel fürs Wiederkäuen In Deutschland werden mehr Doktorarbeiten denn je geschrieben - aber sie interessieren kaum noch. Das Beispiel der Philosophie zeigt, warum die Promotion in der Krise ist.
13158 [Dissertation]
❞[ Geschichte] Klaus Henning Rosen in Vorwärts, 08.10.17: 25. Todestag: Fall der Mauer: Als Willy Brandt die Deutschen vor falschen Illusionen warnte Einen Tag nach Öffnung der Mauer, am 10. November 1989, hielt Willy Brandt eine Rede auf dem Balkon des Schöneberger Rathaus in Berlin. Darin ermahnte der Alt-Kanzler die Deutschen, die Wiedervereinigung nicht als selbstverständlich anzusehen. Heute zeigt sich, wie weitsichtig Brandt damals war.
In seinem gerade erschienenen Buch „Grenzland - Meine Zeit mit Willy Brandt“ erinert sich der langjährige Büroleiter Willy Brandts Klaus-Henning Rosen Brandts Besuch in Berlin am 10. November 1989 sowie an seine Rede auf dem Balkon des Schöneberger Rathauses. Wir dokumentieren den entsprechenden Buchauszug.
13165 [1989] [DDR] [Willy Brandt]
❞[ Geschichte] Martina Scherf in Süddeutsche Zeitung, 26.07.17: NS-Widerstandsgruppe "Rote Kapelle": Weg mit Hitler - das war ihr Programm
13174 [1930-er Jahre] [Deutschland] [Widerstand]
❞[ Geschichte] Gabriel Rolfes in HSozUKult, 04.04.17: „… und dadurch steht er vor Freisler, als Christ und als gar Nichts anderes...“ - Christlicher Glaube als Fundament und Handlungsorientierung des Widerstandes gegen das ‚Dritte Reich‘
12950 [1930-er Jahre] [Kirchen] [Religion] [Widerstand]
❞[ Geschichte] Columba Stewart im Interview in The World Today, 27.03.17: Benedictine monastery working to preserve ancient Islamic texts
12978 [Benediktiner] [Handschriften-Digitalisierung] [Islam] [Palästina]
❞[ Wissenschaft] Katharina Kilburger in Göttinger Tageblatt, 25.02.17: Diskussion: "Wozu geisteswissenschaftliche Forschung?" Die Wurzel der Wissenschaften fördern
12920 [Geistes- und Sozialwissenschaften]
❞[ Geschichte] Frank Becker in HSozUKult, 23.02.17: Industrielle Arbeitswelt und Nationalsozialismus. Der Betrieb als Laboratorium der „Volksgemeinschaft“ 1920-1960 Insbesondere sollen dabei überdies Kontinuitäten im Zeitraum zwischen 1920 und 1960 Berücksichtigung finden. Es sollten also beispielsweise die Interessenlage der Ruhrindustrie in den 1920er Jahren und deren Experimente mit neuen Formen der Betriebsführung ebenso zur Sprache kommen wie die Konsequenzen, die die „Volksgemeinschafts“-Ideologie und die mit ihr verbundenen Visionen für die Industriepolitik in den Jahren des „Wirtschaftswunders“ zeitigten.
Der Fragehorizont der Tagung orientiert sich gleichzeitig an der „neuen Geschichte der Arbeit“, die sich seit der Jahrtausendwende als Forschungsparadigma etabliert hat.
12886 [1930-er Jahre] [1959-er Jahre] [Gärtnerarbeit]
❞[ Geschichte] Andrew B. R. Elliott in The Public Medievalist, 14.02.17: A Vile Love Affair: Right Wing Nationalism and the Middle Ages
12877 [Mittelalter] [Nazi] [Wissenschaft]
❞[ Geschichte] Jürgen Nendza in Deutschlandfunk, 28.01.17: Eine Lange Nacht über Fredy Hirsch: Der stille Held von Auschwitz Keine Straße und kein Sportplatz tragen heute seinen Namen, kaum noch etwas erinnert an Fredy Hirsch. Dabei wurde der charismatische Erzieher und durchtrainierte Athlet für viele tschechische Kinder und Jugendliche zum Idol - als kluger und unerschrockener Humanist in der Hölle von Auschwitz.
12837 [Auschwitz] [Holocaust] [Jugendbewegung] [Sport] [Theresienstadt]
❞[ Wissenschaft] Margarete Stokowski in Tageszeitung, 24.01.17: Mit Geisteswissenschaften gegen rechts: Nazis weglabern Das Problem an den Rechten ist, dass sie eben nicht dumm sind. Sie sind eloquent und sagen dabei doch nie genau das, was sie wirklich meinen. Umso wichtiger ist es, sie richtig zu verstehen.
12835 [Geistes- und Sozialwissenschaften] [Rechtspopulismus]
❞[ Geschichte] keeptalkinggreece in keeptalkinggreece, 13.01.17: Oldest Greek passes away at the age of 112!
12807 [GR€Krise] [Zeitzeuge]
❞[ Geschichte] Fabian Köhler in Spiegel Online, 12.01.17: "Little Syria" in New York: Als man in Manhattan Arabisch sprach Syrische Flüchtlinge dienen heute dem Trump-Lager als Feindbild. Einst prägten sie New Yorks Geschichte mit: Wo später das World Trade Center emporragte, befand sich vor 100 Jahren das arabische Viertel "Kleinsyrien".
12803 [1890er Jahre] [Flüchtlinge] [Syrien] [USA]
❞[ Wissenschaft] Bernhard Pörksen in Die Zeit, 30.12.16: Wissenschaft: Die postfaktische Universität Wir lebten in der "post-truth"-Ära, behaupten Wissenschaftler. Damit feiern sie ihre eigene Ohnmacht und geben ihre Rationalität auf.
12768 [postfaktisch]
❞[ Geschichte] Marc Balfanz in hypotheses.org, 25.12.16: Michel Foucault und das Mittelalter? Analysebegriff „Panoptismus“
12753 [Michel Foucault] [Mittelalter]
❞[ Geschichte] Rachel Stone in Turbulent Priests, 06.12.16: Women and law-courts: the mysterious case of the Council of Nantes
12459 [Früh-Mittelalter] [Mittelalter] [Regino von Prüm]
❞[ Geschichte] Paul Mason in Blätter für deutsche und internationale Politik, 01.11.2016: Die Wiederkehr der Dreißiger Jahre? Derzeit folgen die Ereignisse einander mit rasender Geschwindigkeit: der Brexit, der Putschversuch in der Türkei, islamistische Massaker in Frankreich, die Einkreisung von Aleppo, die Kandidatur von Donald Trump.
12385 [1930-er Jahre] [2016]
❞[ Geschichte] Holger Berwinkel in Aktenkunde, 23.10.16: „Reichsbürger“ und Aktenfälscher
12259 [Kanzlerakte] [Reichsbürger]
Donnerstag, 22. September 2016
❞[ Geschichte] Katherine Gillespie in Vice.com, 22.09.16: DNA Tests Prove: Aboriginal Australians Are The World's Oldest Culture The genetic study helps show that the ancestors of today's Aboriginals came here about 58,000 years ago.
13383 [Australien] [Urbevölkerung]
❞[ Geschichte] Steven in libcom.org, 05.11.15: British perfidy in Greece: a story worth remembering - Ed Vulliamy and Helena Smith An account of the time in 1944 when the British Army, at war with Germany switched their allegiance, opening fire upon – and arming Greek collaborators with the Nazis to fire upon – a civilian crowd in Syntagma Square.
13183 [GR€Krise] [II. Weltkrieg]
❞[ Geschichte] Susanne Kreutzer in HSozUKult, 04.06.2014: Gründung der Fachgesellschaft Pflegegeschichte, in: H-Soz-Kult, 04.06.2014,
7092
[ Besatzung ]
Habe mal versucht, das Gedicht von Nordahl Grieg, das seit 22. Juli in Norwegen im Gottesdienst, bei Beerdigungen, Versammlungen und Gedenkstunden so gern gesungen wird, so daß es sogar als neue Nationalhymne vorgeschlagen worden ist, zunächst eher wortgetreu zu übersetzen. Bin dankbar für Korrekturen/Verbesserungen.[x]
Ein englischer Wikipedia-Artikel bietet Informationen über das Gedicht und verschiedene englische Übersetzungen und auf youtube kann man verschiedene Aufführungen sehen und hören. Über den Dichter Nordahl Grieg (1902-1943) kann man in der deutschen Wikipedia nachlesen.[x]
Kringsatt av fiender, gå inn i din tid! Under en blodig storm - vi deg til strid![x]
Kanskje du spør i angst, udekket, åpen: hva skal jeg kjempe med hva er mitt våpen?[x]
Her er ditt vern mot vold, her er ditt sverd: troen på livet vårt, menneskets verd.[x]
For all vår fremtids skyld, søk det og dyrk det, dø om du må - men: øk det og styrk det![x]
Stilt går granatenes glidende bånd Stans deres drift mot død stans dem med ånd![x]
Krig er forakt for liv. Fred er å skape. Kast dine krefter inn: døden skal tape![x]
Elsk og berik med drøm alt stort som var! Gå mot det ukjente fravrist det svar.[x]
Ubygde kraftverker, ukjente stjerner. Skap dem, med skånet livs dristige hjerner![x]
Edelt er mennesket, jorden er rik! Finnes her nød og sult skyldes det svik.[x]
Knus det! I livets navn skal urett falle. Solskinn og brød og ånd eies av alle.[x]
Da synker våpnene maktesløs ned! Skaper vi menneskeverd skaper vi fred.[x]
Den som med høyre arm bærer en byrde, dyr og umistelig, kan ikke myrde.[x]
Dette er løftet vårt fra bror til bror: vi vil bli gode mot menskenes jord.[x]
Vi vil ta vare på skjønnheten, varmen som om vi bar et barn varsomt på armen![x]
Umzingelt von Feinden, tritt ein in deine Zeit! Unter einem blutigen Sturm weih dich dem Streit![x]
Mag sein, du fragst in Angst - ungedeckt, offen -: womit soll ich denn kämpfen, was ist meine Waffe?[x]
Dies ist dein Schutz vor Gewalt, dies ist dein Schwert: Der Glaube an unser Leben, des Menschen Wert.[x]
Um all unsrer Zukunft willen, such ihn und förder ihn, stirb, wenn du mußt - doch vermehr ihn und stärk ihn![x]
Still wie am laufenden Band fliegen Granaten. Stop ihren Todestrieb, stop ihn mit Geist![x]
Krieg ist Leben verachten, Frieden ist schaffen. Setz deine Kräfte ein, der Tod soll verlieren![x]
All das Große, das war, lieb es und bereicher's durch Träume! Geh auf das Unbekannte zu, entringe ihm Antworten.[x]
Noch ungebaute Kraftwerke, noch unbekannte Sterne, schaff sie mit mutigen Köpfen mit Leben derer, die bewahrt wurden![x]
Edel ist der Mensch, die Erde ist reich! Gibt es hier Not und Hunger, liegt's an Verrat.[x]
Weg damit! Im Namen des Lebens muß das Unrecht fallen. Sonne und Brot und Geist, das gehört allen.[x]
Die Waffen sinken dann kraftlos zu Boden. Schaffen wir Menschenwert, schaffen wir Frieden.[x]
Wer auf dem rechten Arm eine Last trägt, die ihm teuer ist und nicht verlorengehen darf, der kann nicht morden.[x]
Dies ist unser Versprechen von Bruder zu Bruder: Wir wollen gut werden/bleiben zur Erde der Menschen.[x]
Wir wollen achtgeben auf die Schönheit, die Wärme, als ob wir trügen ein Kind achtsam im Arm![x]
❞[ Geschichte] Renate Henneke in Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik, Kultur.., 01.05.11: Wo Guido Knopps Wissen aufhört
12833 [Guido Knopp]
❞[ Geschichte] Ernst Woit in Linksnet, 10.11.09: Vor 70 Jahren begann der Zweite Weltkrieg
6161 [II. Weltkrieg]
[ Arbeiter ] In einem Video im Netz sieht man eine einzelne gelbe Rose inmitten wuchernder Brennesseln vor einem verfallenden Fabrikgebäude in Dresden. Vom Erzähler erfährt man, daß die Arbeiter dieser Fabrik (zu denen der Autor selbst gehört hatte) sich vor ihrem Werk, auf das sie stolz waren, ein Rosenbeet angelegt hatten. Nach der Wende zum Kapitalismus wurde die Fabrik stillgelegt, die Arbeiter entlassen, seither ist das Gebäude am verfallen und Brennesseln machen sich im Rosenbeet breit. Eine Rose war zäh genug, sich zu behaupten. Die Geschichte hat mich fasziniert. Ich kam in Kontakt zu den Autoren des Videos. Kommenden Sommer wollen wir jedenfalls Augen von dieser Rose auf neue Wurzeln veredeln, um ihr wenigstens Nachkommen zu sichern. Denn eine Rose, die eine Geschichte erzählt, sollte man in hohen Ehren halten, gerade weil es mal keine Geschichte von französischen Kaiserinnen oder britischen Herzoginnen ist, sondern von unseresgleichen, die davon handelt, was aus unserem Werk und uns wird, wenn das große Kapital es eines Tages nicht mehr als rentabel ansiehtt, weil es ihm gelingt, irgendwo in der Welt Arbeitskraft noch billiger einzukaufen. Konkretere Pläne, wie dieser Rose zur schuldigen Ehre zu verhelfen ist, werden noch geschmiedet. Vielleicht haben Sie eine gute Idee? Das Video von der gelben Rose in Dresden 260 [Arbeiter] [DDR] [Dresden] [Rosen]
❞[ Geschichte] Stefan Wirner in Jungle World, 12.04.00: Guido Knopps Helfer Die Berliner Zeitung deckt die Verbindungen des ZDF-Historikers Guido Knopp ins ultrarechte Milieu auf.
12843 [Guido Knopp] [Nazi]
Bernhard Höpfner, rosenwelten, Wiesbaden, Erich-Ollenhauer-Straße 116 · Mo–Sa (Mrz—Okt), 10–12+16–18 außer Mi vormittag + n.Vereinb. · Tel. (0611) 84 62 58 · post at rosenwelten.de · @rosenwelten im Fediverse
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