[ Wachstum ] Die Rosenzeit ist zwar noch lange nicht vorüber - ein paar kühle Tage sind noch kein Winter, auf zwei Monate mit Blüten wollen wir uns schon noch freuen, und dann kommt ja noch die Hagebuttenpracht ... Doch der Ertrag des Sommers steht uns jetzt schon vor Augen. September und Oktober werden kaum noch Zuwachs bringen, sie sollen es auch nicht, denn das Holz, das im Juli-August gewachsen ist, muß vor dem Winter gründlich ausreifen, damit es frostfest wird. Auf dem Rosenfeld nahe der Kahlemühle zeigt sich in diesen Septemberwochen der Ertrag des Rosensommers 2009 gerade zur idealen früherbstlichen Pflanzzeit. Jetzt schon gepflanzt, etablieren sich die in Töpfen kultivierten und nun bestens bewurzelten Pflanzen sehr schnell im warmen Gartenboden, gehen dem Winter bereits mit tiefen Wurzeln entgegen und werden diese frühe Pflanzung im nächsten Jahr mit erstaunlichem Wachstum und Blütenfülle danken. Die Beetfläche für die Containerrosen haben wir dieses Jahr komplett erneuert und dabei noch einmal um ein Viertel vergrößert. Knapp 3200 Rosen und Rosenbegleiter in über 200 Arten und Sorten profitierten von gleichmäßigerer Wasserversorgung und reichlich Raum zur Entfaltung, und das sieht man ihnen jetzt an: dichte, starke Büsche, voll gesundem Laub sind es geworden, größtenteils noch jetzt in voller Blüte, und die Rambler haben meterlang getrieben. Der nächste Jahrgang steht ein paar Meter weiter ein Jahr nach der Veredlung noch im Boden, läßt aber jetzt schon seine Blüten sehen. Noch ein Stück weiter haben wir im August bereits den übernächsten Jahrgang veredelt. Der scheint, wenn alles gutgeht, an Wuchskraft und Sortenvielfalt alle vorigen noch übertreffen zu wollen. Der vorige grimmige Winter hat uns leider einen sehr großen Komposthaufen beschert. Die schmerzlichen Verluste haben wir aber zum Anlaß genommen, konsequent auf Sorten zu verzichten, die spektakuläre Blüten bringen, aber als Pflanze dünn und schwach bleiben. Auch wenn das Rosen waren, die infolge geschickter Werbung derzeit "im Trend" liegen. Die Erfahrungen unserer Kunden deckten sich nach den ersten drei Jahren mit unseren eigenen, und die sprachen gegen diese Sorten. Statt "alles" im Angebot haben zu wollen, richten wir unseren Ehrgeiz jetzt lieber darauf, auf Schatzsuche zu gehen im Reich der Alten Rosen, also der Original-Züchtungen des romantischen 19. Jahrhunderts. Was wir an derartigen Schätzen bisher in Kultur haben, ist den trendigen "Romantikrosen" englischer und französischer Provenienz sowohl an Eleganz als auch in der Substanz ganz augenscheinlich klar überlegen! Moderne Rosen in starken Farben mögen wir auch, aber die sollen bitteschön ihre Blüten über schönem Laub präsentieren und intelligent genug sein, sich buschig zu verzweigen und neue Blütentriebe auch ohne viel Schnitt zu bilden. Wer schon einmal an einem Schnittkurs bei uns teilgenommen hat, kennt sich damit aus. Der nächste Winter kommt übrigens bestimmt, und wir haben gelernt, ihn wieder ernstzunehmen. Jetzt schon sollte man auf tote Stummel im Geäst der Rosen achten und sie glatt und ohne Rest herausschneiden. Seit einigen Jahren scheinen Rinden-Pilzkrankheiten in der kalten Jahreszeit immer mehr überhandzunehmen. Sie können von solchem Totholz ausgehen und im zeitigen Frühjahr ganze Triebe mit braunen oder violetten Flecken überziehen und zum Absterben bringen; selbst große starke Pflanzen erholen sich davon oft nicht mehr. 276 [Rosenkulturen] [Rosenschule]
Bernhard Höpfner, rosenwelten, Wiesbaden, Erich-Ollenhauer-Straße 116 · Mo–Sa (Mrz—Okt), 10–12+16–18 außer Mi vormittag + n.Vereinb. · Tel. (0611) 84 62 58 · post at rosenwelten.de · @rosenwelten im Fediverse
Datenschutz | Impressum | 25.9.2023. | HTML4.01strict CSS3 JS-frei | Spamgift | webmaster at rosenwelten.deWenn Sie Fehler bemerken, bin ich für einen Hinweis dankbar.