[ Verkaufen ] Heute war der Vormittag schon dreistellig, und für den Nachmittag hat sich dann auch noch jemand angekündigt, und dann wurde der Nachmittag ziemlich genau wie der Vormittag. Aber insgesamt war es bis zum 6. Juni des Jahres 2020 (mit dem verrückt umsatzstarken Corona-April) etwas mehr als das Doppelte und im gleichen Zeitraum selbst des ganz schwachen Jahres 2019 noch immer ein paar Hundert Euro mehr als von Januar bis 6. Juni dieses Jahr. Mal sehen, wie das noch weitergeht. Wenn der Zuspruch so rege ist wie heute, möchte man ja am liebsten doch gar nicht aufhören, andererseits; wenn die Stadt Wiesbaden das Bachwasser und den Fußweg abschneidet, wird die Kultur so viel kostspieliger und der Verkauf so viel umständlicher, daß der Spaß gleich wieder vorbei ist. 2842 [Kunde] [Ochsenbach] [Zukunftsaussichten]
[ Kunde ] Da geb ich heute früh dem Taxifahrer 2,40 Euro mehr als es gekostet hätte, und er sagt noch was wie "Wieso so viel? Sie sehen gar nicht danach aus, daß Sie es so dicke hätten." Nun kommt eine Kundin, die nix kauft, nur ein paar Fragen stellt, normalerweise erwarten die Leute, daß man das umsonst beantwortet, aber sie will partout 5 Euro dafür bezahlen. Manchmal wird man noch am selben Tag belohnt für ein bißchen Großzügigkeit. :-) 2061 [Kunde] [Taxifahrer]
[ Kunde ] Drei Kunden heute trotz dem Wetter, und lauter sehr nette. :-) Und 2 neue Wasserhähne angeschafft, 1½", das ist schon was Ordentliches. 1766 [Bewässerung] [Kunde]
❞[ Neoliberalismus] Peter Breuer in peterbreuer.de, 07.01.19: Restlos bedient
13395 [Dienstleistung] [Kunde] [Servicewüste]
[ Verkaufen ] Man hat das Schönste, was es im Reich der Pflanzen gibt, in ordentlicher bis exzellenter Qualität aus eigener, nachhaltiger Produktion zu fairen Preisen mit viel Information und Beratung drumrum im Angebot und muß es anpreisen wie sauer Bier, fast wie die armen Leute, die von Tür zu Tür ziehen um Bürsten zu verkaufen, die kein Mensch braucht, aber ein paar halt aus Mitleid abnehmen. Was ist da los? Die wenigen, die den Weg gefunden haben, sind meist wie verzaubert von den Düften, und die vor zwei drei Jahren Rosen von hier gepflanzt haben, kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, was das für robuste, starke Büsche geworden sind, schöner und größer von Jahr zu Jahr. Aber wem man das sagt, der zuckt nur mit den Schultern und klickt weiter. Was ist da passiert? Heute vor acht Jahren haben mein damaliger Kollege und ich das erste kleine Stück von einem Freund überlassene Land mit Hacke und Handfräse zur ersten eigenen Rosenkultur vorbereitet, die dann am 1. März 2004 begann. Den selbständigen Baumschulen hier in der Gegend ging es da schon seit über einem Jahrzehnt schlecht, aber Rosen wurden doch immer noch gern gekauft, da brauchten wir als Verkäufer, wo auch immer wir da arbeiteten, niemanden lange zum Kauf zu überreden. Deshalb die Spezialisierung auf Rosen, als ich es wagte, mich selbständig zu machen. Kein Mensch hätte einen vor so wenigen Jahren noch irgendwie mit einem Straßenhändler in Verbindung gebracht, der nachts durch verrauchte Kneipen zieht, um Betrunkenen seine schäbigen Schnittblumen aufzudrängen. Dabei habe ich in den paar Jahren ein Sortiment aufgebaut, von dem die Betriebe, in denen wir damals Rosen verkauften, noch nicht mal geträumt haben. Kein Mensch braucht eine Rose, aber eine Pflanze, die ohne viel Umstände gedeiht und blüht und eventuell sehr schön duftet, macht das Leben für jeden reicher. 18 Euro mag ein stolzer Preis scheinen, doch für eine Pflanze, die Jahrzehnte alt wird und jedes Jahr ohne merkliche Folgekosten schöner und größer, ist es ein Klacks. Für 18 Euro kriegt man vielleicht ein nicht besonders üppiges Mittagessen im Restaurant, das bis zum Abend satt macht, oder ein paar Liter Benzin, die gerade mal den Boden des Tanks bedecken. Es müssen irrationale Gründe sein, daß so wenige Leute sich noch Rosen kaufen. Es fing ziemlich genau im Sommer 2008 an. Nicht daß es da auf einmal allen schlecht gegangen wäre, aber das Gefühl ergriff alle, daß es nicht mehr so weitergeht. Eigentlich sollte man denken, daß man da Unnützes einspart, Sachen repariert statt sie einfach fortzuwerfen, mehr selber kocht statt Fertiggerichte zu kaufen, den Irrsin ufgibt, ständig die allerneueste Hardware und das angesagteste Telefon haben zu müssen. Zumal die Nachrichten dafür sprechen: Wir ersticken im Müll, die unnütz verpulverte Energie macht unser Klima kaputt, die Lebensmittelindustrie ekelt uns an. Eiegntlich hätte der Mann vom Gärtnereiverband recht haben können, der damals beruhigte: Immer wenn es den Leuten schlechter geht, geht es den Gärtnern gut, die Leute bleiben im Urlaub daheim und machen es sich im eigenen Garten schön. Doch es geht genau umgekehrt: Die Leute haben der Penetranz der Werbeindustrie nichts entgegenzusetzen. Je nervöser man wegen der Zukunft wird, desto mehr tröstet man sich beim Konsum dessen, was die Hochglanzprospekte als "Schnäppchen" anpreisen. Eine Firma, die nur etwas in bester Qualität und verantwortlich gegenüber der Umwelt herstellt, und seien es Rosen, bleibt links liegen. Nicht bewußt, man hat nichts dagegen, es werden ja dort keine Hähnchen gequält, aber man kauft eher die Hähnchen der bekannten Marke als die Rosen des Nachbarn. Einfach so halt. Ohne böse Absicht wahrscheinlich. Es macht es eben mit einem. Sollte man es begründen, könnte man wahrscheinlich sagen, daß man ja ein paar Rosen hat, die seien gut genug, und man habe auch kein Geld für Unnötiges übrig und zu wenig Zeit, sich groß umn den Garten zu kümmern. Aber das alles war vor fünf, zehn Jahren nicht anders. Es hat damals aber niemanden davon abgehalten, hin und wieder eine von dunklen Koniferen zugewachsene Gartenecke abzuholzen und mit fröhlichen, blühenden und duftenden Rosen neu zu gestalten. Was ist also passiert? Und ist man dem machtlos ausgeliefert? Muß man sich einfach dem Markt anpassen? Ist Rosen veredeln einfach so tot wie viele andere alte Handwerkskünste? Sollen wir alle nur noch Handys und andere nutzlose Dinge verkaufen, die aus Südostasien kommen? Bzw bei den wenigen neuen Reichen das Laub vom Rasen kehren und die Dachrinnen reinigen? Es bräuchten doch nur ein paar Leute nachdenken, wofür sie ihr weniges Geld, solange sie noch welches haben, ausgeben. Für etwas, das ihnen selbst Freude bringt, nicht den Besitzern irgendwelcher Marktketten. und von dem ihre Nachbarn leben können. Viel Umweltzerstörung wäre dann im selben Aufwasch auch gleich beseitigt. Ach ja, hier gehts zum Rosen-Katalog. 558 [Kaufen] [Kunde] [Selbständigkeit] [Wirtschaft]
[ Kunde ] Frau Siemers aus Wiesbaden hat ins Gästebuch geschrieben:
ich war dieses Jahr bei Ihnen, weil mir Ihre Homepage gefällt, ich einige positive Kritiken gelesen hatte und als Anfängerin auf Ihren Rat gebaut habe.
Leider bin ich enttäuscht. Sie haben mir eine stark verlauste Rose und eine Rose mit reichlich Sternrußtau und Rosenrost verkauft. Schon bei Ihnen im Garten/Feld habe ich die Schadbilder gesehen und Sie darauf hingewiesen bzw. darüber befragt. Sie hatten mir versichert, dass die Beeinträchtigungen unproblematisch seien. Die Rosen seien kräftig, robust und gesund und würden mit diesen Krankheiten keine Probleme haben.
Leider kümmern beide Rosen vor sich hin. Ich habe mit den beiden Pflanzen viel Arbeit und wenig Freude. Über Rosenrost und Sternrußtau habe ich mich zwischenzeitlich informiert und erfahren, dass stark befallene Pflanzen meist den nächsten Winter nicht überleben. Es sei denn, man rückt ihnen mit viel Gift zu Leibe, was ich nicht möchte.
Dass Sie Ihre Sorgenkinder einer erklärten Rosen-Anfängerin verkauft haben, verstehe ich nicht.
Daß Sie mit den Rosen wenig Freude und viel Arbeit haben, sollte nicht sein und tut mir leid.
Wenn Ihnen die Pflanzen von Anfang nicht gefallen haben, frage ich mich allerdings, warum Sie sie gekauft haben. Andere Verkäufer drängen manchmal dem mißtrauischen Kunden etwas auf, das ist aber gar nicht meine Art, weil ich genau die Situation vermeiden möchte, die wir jetzt haben, daß Sie sich jeden Tag über mich ärgern.
Viele Verkäufersprüche sind auch, obwohl sie wahr sind, so abgegriffen, daß sie keiner mehr glaubt und ich sie nicht in den Mund nehme. Aber "Wird schon noch, nur Geduld" ist gar nicht immer so falsch. Wie lange haben sie die beiden denn schon?
Sorgenkinder verkaufe ich grundsätzlich nicht sondern kultiviere sie, bis sie selbständig sind oder auf den Kompost kommen.
Grundsätzlich gibt es immer zwei Möglichkeiten: Mit Ihrer Erde, dem Standort bei Ihnen, Ihrer Behandlung der Pflanzen ist irgendetwas nicht in Ordnung - oder es ist ein massiver Schaden aufgetreten, den man nicht voraussehen konnte.
Ersteres passiert zB in Kübeln mit billiger Pflanzerde, zuviel/zuwenig Wasser, zu windstillem/schattigem Standort oder wenn jemand eine Containerpflanze stundenlang untertaucht vor dem Pflanzen, so daß die Wurzeln ersaufen.
Letzteres könnte ein Pilz an der Rinde sein, der den Saftfluß bremst, dann ist die Pflanze nicht mehr robust und in der Lage, sich gegen Schädlinge zu wehren. Den sieht man besonders im Frühjahr manchmal nicht vor dem Verkaufen.
Sie sehen, es gibt viele offene Fragen. Ihnen und Ihren Rosen wäre am besten geholfen, wenn wir darüber sprechen könnten. Als Gärtner verkaufen wir Lebewesen, die sind nicht berechenbar wie Maschinen. Unsere Erfahrung läßt uns vieles vorhersehen, aber nie alles. Vieles hängt übrigens auch davon ab, ob man selbst seinen Pflanzen etwas zutraut oder von vornherein erwartet, daß sie kaputtgehen.
Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören. 433 [Kunde]
[ Verkaufen ] Wenn man wie am Anfang einer neuen Baum- oder Rosenschule noch nicht so viel wirklich gut gewachsene Pflanzen hat, weil bei der Kultur das eine oder andere danebengegangen ist, finden die Kunden trotzdem meistens etwas und kaufen es. Hat man dann nach vier Jahren bessere Routinen und 95% schöne Pflanzen, schärft die geübte Kundin ihren Blick für die feinen Unterschiede. Wenn dann die Pflanze, die ihr am besten gefällt, gerade nicht in der Farbe blüht, die sie sich an diesem Morgen ausgedacht hatte, kauft sie weder die mit der richtigen Farbe, weil ihr diese Pflanze ja nicht so gut gefällt, noch die schönste Pflanze, weil deren Farbe ja falsch ist, sondern gar nichts. Dazu nun meine bescheidene Frage an die Marketing-Weisen, die immer so genau wissen, wie man sich verhalten muß, um mit seinem Geschäft einen Haufen Geld zu verdienen: Ist das Kundenverhalten erklärbar? Was mache ich falsch? War es unklug, alle Pflanzen zu schönen heranzuziehen? Wenn die Marketing-Experten zu der Frage keine Antwort wissen, dann sagt mir mein einfacher Menschenverstand als Zeitzeuge der Wirtschaftskrise: angefangen hat das ziemlich genau im Juli 2008. Als ob seither, wer in ein Geschäft hineingeht, immer einen Plan B im Hinterkopf mitbringt, den er im Grunde seines Herzens viel lieber mag als den Kauf-Plan A: nichts zu kaufen, mit vollem Geldbeutel wieder heimzufahren und beim Blick aus dem Fenster festzustellen, daß der Garten eigentlich auch so bleiben kann, wie er ist? 286 [Angebot] [Kunde] [Qualität]
Bernhard Höpfner, rosenwelten, Wiesbaden, Erich-Ollenhauer-Straße 116 · Mo–Sa (Mrz—Okt), 10–12+16–18 außer Mi vormittag + n.Vereinb. · Tel. (0611) 84 62 58 · post at rosenwelten.de · @rosenwelten im Fediverse
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