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Sonntag, 5. Dezember 2010

[ Leute] Detlef Esslinger in Süddeutsche Zeitung, 05.12.2010: Vorurteile in Deutschland - Eure Armut kotzt mich an (Heitmeyer-Studie)    5808  [Armut|Reichtum] [Islam] [Neoliberalismus]

Dienstag, 2. November 2010

[ Angebot ] Jetzt sind die Rosenveredlungen des Vorjahres soweit ausgereift, daß ich sie im Lauf des Monats vom Feld ernten kann. Ich werde sie über den Winter in meinem Garten geschützt einschlagen und im zeitigen Frühjahr eintopfen. Das bedeutet für Sie, daß Sie alle Sorten, die ab Mai 2011 eingetopft zu 18 € zum Verkauf kommen, auch jetzt im Winter ungetopft "mit blanker Wurzel" zum ermäßigten Preis von 12 € kaufen können. Die Übersicht der bereits geernteten und verfügbaren Sorten wird jetzt täglich aktualisiert. Der Anwachserfolg ist nicht ganz so sicher wie bei im Topf gewachsenen Rosen, aber wenn man die Grundregeln beachtet, durchaus sicher genug. Früher, bevor es die Containerkultur gab, hat man alle Rosen so gepflanzt. Was beim Pflanzen wichtig ist, habe ich in einer kleinen Anleitung zusammengefaßt.   494  [Angebot] [Rosenernte] [wurzelnackt]

Freitag, 15. Oktober 2010

[ Wachstumsgrenzen] - in S?ddeutsche Zeitung, 15.10.10: SPD: Hermann Scheer ist tot: Sie nannten ihn 'Sonnengott' Der langj?hrige SPD-Politiker und Streiter f?r erneuerbare Energien, Hermann Scheer, ist gestorben - wenige Tage, bevor er sein neues Buch vorstellen wollte. In Hessen w?re der Tr?ger des Alternativen Nobelpreises fast Wirtschaftsminister geworden. ... Er war ein beharrlicher Linker, treu der eigenen Position, ?berzeugt davon, dass es in der Wirtschaft eine ?ko-Revolte brauche. Beim wirtschaftsfreundlichen Part seiner Partei galt er als manchem als 'Spinner'. Der Kritisierte wiederum verabscheute die Praktiken der Machtpolitik ? la SPD, die Man?ver unter Gerhard Schr?der, die Industriepolitik des Wolfgang Clement. Ihn emp?rte es richtig, wie die Stars der rot-gr?nen Koalition sp?ter in Aufsichtsratsposten und ?ber Beratermandate Industriegelder abkassierten. Das hielt er f?r unmoralisch, wenn nicht f?r korruptiv.    13440  [Andrea Ypsilanti] [Erneuerbare Energien] [Sonnenenergie]

Freitag, 8. Oktober 2010

[ Militär] Frank Brendle in Linksnet, 08.10.2010: Gegen Demokraten helfen nur Soldaten    4289  [Bundeswehr] [Inlandseinsätze]

Freitag, 17. September 2010

[ Parteien] Stefan Barun in Süddeutsche Zeitung, 17.09.2010: Dirk Metz wird Mappus Medienberater - Kochs Raubein soll es richten - Politik - sueddeutsche.de    5106  [Roland Koch] [Stefan Mappus]

Dienstag, 14. September 2010

[ Pflanzzeit ] Pflanzzeit ist heutzutage immer. Schon seit zwei, drei Jahrzehnten werden die meisten Gehölze nämlich im Container herangezogen und können dadurch, ohne Wurzeln zu verlieren, transportiert werden. Damit ist die Pflanzzeit nicht mehr auf die Zeit der Winterruhe beschränkt. Ein großartiger Fortschritt, der sich aber immer noch nicht überallhin herumgesprochen hat (anders als etwa das Internet, das in der Hälfte der Zeit tief in jedermanns Leben eingedrungen ist). Verwirrung schafft in letzter Zeit die Baumarkt-Werbung, die den mai als Pflanzzeit verkündet, was Magazine und Nachmittags-Talkshows hirnlos nachplappern. Da haben ein paar gärtnerisch ahnungslose Marketing-Strategen in ganzjährig klimatisierten Büros mal einfach eben die Jahreszeiten umdefiniert, um den Profit zu steigern: Für Pflanzen ist nur im April-Mai Platz auf deren teuren Flächen, da müssen die voll "drehen", danach kommen nämlich die Gartenmöbel und das Grillgerät bis August, und ab September drängen bereits wieder die Lichterketten. Der Mai ist die richtige Pflanzzeit für die Einjahrsblumen, die erst nach den Frösten des Frühjahrs raus dürfen, das stimmt, mehr ist am Mai aber auch nicht dran. Zwischen frostempfindlichen Einjahresblumen, die der Beet- und Balkonpflanzengärtner unter Glas heranzieht, und den winterharten Gehlzen und Stauden liegen ja Welten, was die Jahreszeiten angeht. Werbestrategen ist so etwas freilich egal, sie verdummen anstandslos das Publikum, damit es ihren Umsatzzielen dient. Für Gehölze und Stauden ist und bleibt der Herbst und Winter die klassische Pflanzzeit, auch wenn es dank Containerkultur nicht mehr die einzige ist! Sie können in der feuchten Zeit anwachsen, bevor sie in der warmen Zeit austreiben müssen, das ist genial. In der Wärme des Frühherbstes, wenn er feucht genug ist, geht das Anwachsen natürlich leichter und schneller als in der Winterkälte, aber der Boden bleibt viel länger warm und Wurzeln frieren viel weniger als sich schlotternde Gartenbesitzer gemeinhin vorstellen. Durch die moderne Kultur im Topf können Sie ihre Rosen freilich das ganze Jahr pflanzen, wann immer Sie gerade Zeit und Lust haben, am besten jedoch immer so früh wie möglich. Die nötigen Handgriffe sind einfach und leicht erklärt.   444  [Containerpflanzen] [Herbst] [Pflanzzeit]

[ Pflanzensortiment ] Opas Rosenbeet brauchte viel Chemie und ständiges Schneiden. Damals ging das: an die Gefahren der Chemie dachte man noch nicht, und die Rosen waren sein Stolz mit ihren riesengroßen Blüten auf langen Stielen. Das war damals noch etwas Besonderes. Und nicht nur beim Garten-Hobby zweifelte noch niemand an der Lebensregel "Ohne Fleiß kein Preis". Kinder, die das miterlebt hatten, suchten sich meist andere Hobbies. Und mittlerweile hat sich als Lebensregel durchgesetzt, daß alles leicht, am besten mit einem Klick erreichbar sein soll. Doch seit keiner mehr die Rosen so ordentlich pflegt wie Opa, sind daraus traurige Gestalten geworden, mit nackten Beinen und übergewichtigen Blütenköpfen. Kataloge und Verkaufsverpackungen der Gartencenter und Baumärkte zeigen aber immer noch nur Einzelblüten. Sie wecken die tollsten Sehnsüchte. Dem Kunden werden immer noch die großköpfigen "Edelrosen" aufgedrängt, als seien sie der unübertreffliche Höhepunkt der Züchtung bzw. als sei die Zeit 1980 stehengeblieben. Oder, falls es richtig teuer sein darf, im "Premium"-Topf mit Goldschrift auf "alt" und "romantisch" getrimmte Modezüchtungen, denen man den Stilbruch ansieht, sobald man seinen eigenen Augen mehr glaubt als dem Marketing. Sobald die unehrlichen Farben der Bildetiketten verblichen sind und die Pflanzen in der rauhen Gartenwirklichkeit ihre wahre Gestalt zeigen könnten, zeigt sich, daß da nichts ist, und die Enttäuschung ist groß. Die sich ihre Verführung aber nicht eingestehen wollen, hoffen Jahr für Jahr, daß es nächstes Jahr besser wird. Damit sind die Rosen dann allerdings wahre Symbole der Romantik geworden, die ja die ewige unstillbare Sehnsucht nach dem Unmöglichen ist. Dabei sind sind Rosen von Natur aus überaus zähe, vitale, üppige und elegante Sträucher, die den Garten ohne große Pflege um ganzjährig erfreuliche Rosenwelten aller Art und für viele Zwecke bereichern könnten. Die Züchtung ist in den letzten 20 Jahren beileibe nicht stehengeblieben. Zuerst im Hause Noack, dem nun auch die Marktmächtigeren mehr oder weniger gelungen nacheifern, sind Sorten gelungen, deren edles Ambiente nicht sich nicht in ein paar monströsen Blüten ab und zu erschöpft, sondern in endlosen Mengen davon auf einem ebenso schönen, von selbst gut verzeigten und stark belaubten Busches besteht. Zum Glück geht das alles noch nach den althergebrachten Methoden vonstatten und nicht mit Gentechnik. Pflanzen bleiben zum Glück noch Lebewesen. Wer das nicht zu schätzen weiß und von der Panik erfaßt ist, die sensationslüsterne Medien gegenüber Krankheitszeichen allerorten verbreiten, wer von Pflanzen Sterilität erwartet statt Robustheit und seine Augen statt auf die Natur und das Leben ständig voll Angst auf die ersten Anzeichen eines zum unausweichlichen Untergang führenden "Befalls" richtet, für den können leider lebende Pflanzen gar keine Quelle der Freude mehr sein. Er ist zu bedauern.   448  [Edelrosen] [Gärtnern] [RobusteRosen]

Freitag, 3. September 2010

[ Arbeitsbedingungen] DGB-Bundesvorstand in Klartext, 03.09.10: 100903_klartext.pdf (application/pdf-objekt) ... Wachsende Armut ruiniert die Kaufkraft. ... seit 10 Jahren sinken die Reallöhne. Die Arbeitsbedingungen werden immer schlechter. ...    5898  [Export] [Kaufen] [Kaufkraft] [Löhne]

Dienstag, 31. August 2010

[ Parteien] Salem-e-Skaf in youtube, 31.08.10: making lebanese bread in Jdaidet, Marjeyoun - south Lebanon.wmv Danke http://twitter.com/kawainassif für den Link!    13185  [Brot] [Handwerk] [Lebensmittel] [Libanon] [LowTech]

Mittwoch, 25. August 2010

[ Arbeitsbedingungen] Raoul Rigault in Junge Welt, 25.08.10: Dumping-Konkurrenz Angesichts erfolgreicher Lohnstreiks in der Volksrepublik China hält das Auslandskapital Ausschau nach billigeren Standorten. Vietnam bietet sich an    5884  [Niedriglohn] [Vietnam]

Montag, 2. August 2010

[ Kunde ] Frau Siemers aus Wiesbaden hat ins Gästebuch geschrieben: ich war dieses Jahr bei Ihnen, weil mir Ihre Homepage gefällt, ich einige positive Kritiken gelesen hatte und als Anfängerin auf Ihren Rat gebaut habe. Leider bin ich enttäuscht. Sie haben mir eine stark verlauste Rose und eine Rose mit reichlich Sternrußtau und Rosenrost verkauft. Schon bei Ihnen im Garten/Feld habe ich die Schadbilder gesehen und Sie darauf hingewiesen bzw. darüber befragt. Sie hatten mir versichert, dass die Beeinträchtigungen unproblematisch seien. Die Rosen seien kräftig, robust und gesund und würden mit diesen Krankheiten keine Probleme haben. Leider kümmern beide Rosen vor sich hin. Ich habe mit den beiden Pflanzen viel Arbeit und wenig Freude. Über Rosenrost und Sternrußtau habe ich mich zwischenzeitlich informiert und erfahren, dass stark befallene Pflanzen meist den nächsten Winter nicht überleben. Es sei denn, man rückt ihnen mit viel Gift zu Leibe, was ich nicht möchte. Dass Sie Ihre Sorgenkinder einer erklärten Rosen-Anfängerin verkauft haben, verstehe ich nicht. Daß Sie mit den Rosen wenig Freude und viel Arbeit haben, sollte nicht sein und tut mir leid. Wenn Ihnen die Pflanzen von Anfang nicht gefallen haben, frage ich mich allerdings, warum Sie sie gekauft haben. Andere Verkäufer drängen manchmal dem mißtrauischen Kunden etwas auf, das ist aber gar nicht meine Art, weil ich genau die Situation vermeiden möchte, die wir jetzt haben, daß Sie sich jeden Tag über mich ärgern. Viele Verkäufersprüche sind auch, obwohl sie wahr sind, so abgegriffen, daß sie keiner mehr glaubt und ich sie nicht in den Mund nehme. Aber "Wird schon noch, nur Geduld" ist gar nicht immer so falsch. Wie lange haben sie die beiden denn schon? Sorgenkinder verkaufe ich grundsätzlich nicht sondern kultiviere sie, bis sie selbständig sind oder auf den Kompost kommen. Grundsätzlich gibt es immer zwei Möglichkeiten: Mit Ihrer Erde, dem Standort bei Ihnen, Ihrer Behandlung der Pflanzen ist irgendetwas nicht in Ordnung - oder es ist ein massiver Schaden aufgetreten, den man nicht voraussehen konnte. Ersteres passiert zB in Kübeln mit billiger Pflanzerde, zuviel/zuwenig Wasser, zu windstillem/schattigem Standort oder wenn jemand eine Containerpflanze stundenlang untertaucht vor dem Pflanzen, so daß die Wurzeln ersaufen. Letzteres könnte ein Pilz an der Rinde sein, der den Saftfluß bremst, dann ist die Pflanze nicht mehr robust und in der Lage, sich gegen Schädlinge zu wehren. Den sieht man besonders im Frühjahr manchmal nicht vor dem Verkaufen. Sie sehen, es gibt viele offene Fragen. Ihnen und Ihren Rosen wäre am besten geholfen, wenn wir darüber sprechen könnten. Als Gärtner verkaufen wir Lebewesen, die sind nicht berechenbar wie Maschinen. Unsere Erfahrung läßt uns vieles vorhersehen, aber nie alles. Vieles hängt übrigens auch davon ab, ob man selbst seinen Pflanzen etwas zutraut oder von vornherein erwartet, daß sie kaputtgehen. Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören.   433  [Kunde]

Montag, 26. Juli 2010

[ Lohndumping] Stefan Almer in Linksnet, 26.07.10: Die Sans-Papiers oder die „Tricksters“ des 21. Jahrhunderts | Linksnet    4194  [Armut|Reichtum]

Montag, 17. Mai 2010

[ Finanzmärkte] Catherine Hoffmann in Süddeutsche Zeitung, 17.05.2010: Ackermann greift die Politik an - Warnschuss in Richtung Merkel    5668  [Angela Merkel] [Deutsche Bank] [Finanzmarktregulierung] [Joseph Ackermann] [Politik]

[ Arbeitsbedingungen] Norbert Blüm in Süddeutsche Zeitung, 17.05.10: Blüm: Die Verantwortung der Arbeitgeber - Die globale Billiglohn-Olympiade Das westdeutsche Wirtschaftswunder war jedoch nicht das Ergebnis einer Billiglohn-Konkurrenz. Der Wettbewerb war ein Qualitätswettbewerb, in dem Innovation, Service und Solidität eine große Rolle spielten    5846  [Globalisierung] [Niedriglohn] [Qualität]

[ Kaufen] Rudolf Hickel im Interview in Süddeutsche Zeitung, 17.05.10: Ökonom Rudolf Hickel im Gespräch - Richtig Tabula rasa machen Abrechnung mit der Agenda 2010: Ökonom Rudolf Hickel über die Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse durch Hartz IV, Roland Kochs populistischen Vorstoß - und den "Eiertanz" der SPD.    5865  [Agenda 2010] [Kaufrausch] [Roland Koch]

Samstag, 6. März 2010

[ Rosenschnitt ] Auch in diesem Jahr lade ich zum Frühjahrsbeginn alle Interessierten ein, sich in einem zweistündigen Kurs auf dem Rosenfeld intensiv mit Theorie und Praxis sinvollen Rosenschnitts zu befassen, Erinnerungen aufzufrischen, Vorurteile infragezustellen, Hemmungen abzubauen, um dann daheim gezielt und sicher die Schere anzusetzen. Dieses Jahr erweitern wir das Thema erstmals vom sinnvollen Schnitt auf die Pflege des Bodens, den anderen entscheidenden Faktor für gutes Gedeihen der Rosen. Ein Berater von der Fa. Oscorna, dem führenden Hersteller organischer Dünger und Bodenverbesserungsmittel, Herr v. Schrenck, berät und hilft bei Boden- und Ernährungsfragen zu Rosen und anderen Gartengewächsen. Wir treffen uns Samstag, dem 6. März 20. März, diesmal nachmittags um 15 Uhr im rosenwelten-Garten, besprechen kurz das Schneidwerkzeug und gehen dann hinüber aufs Feld. Ende wird gegen 17 Uhr wieder im Garten sein. Bitte melden Sie sich möglichst früh einfach online an, bei unseren Schnittkursen in den beiden letzten Jahren waren die Plätze immer schnell belegt dadurch, daß es dieses Jahr nicht in der Lokalpresse stand, sind noch einige Plätze frei. Wenn die Gruppe größer als 15 Teilnehmer wird oder wenn am 6. März unmögliches Wetter ist, weichen wir auf den Samstag darauf, den 13. März als Wiederholungs- oder Ersatztermin aus, müssen da allerdings ohne Herrn v. Schrenck auskommen. Bitte bringen Sie Ihr gewöhnliches Schneidwerkzeug mit, dazu evtl. robuste Handschuhe, feste Schuhe und was man eben so braucht für zwei Stunden Aufenthalt im Freien um diese Jahreszeit. Wenn Sie besondere Fragen oder "Problemfälle" haben und uns diese durch Bilder, Ast- oder Zweigstücke oder Bodenproben veranschaulichen, können wir gleich gemeinsam die neuen Erkenntnisse daran erproben. Die Teilnahme kostet 10 Euro/Person, einfach am Tatort zu bezahlen. Guter Rosendünger in Kilopaketen kann am Ende direkt erworben werden, bei Mehrbedarf machen wir kurzfristig noch eine Sammelbestellung. Bitte lesen Sie sich das Arbeitsblatt bereits zuhause in Ruhe durch und notieren Sie Ihre Gedanken dazu, so können wir dann draußen schneller zum Kern der Sache vorstoßen. Wer es bereits kannte wird sehen, daß es von Grund auf überarbeitet wurde und nun noch viel besser geworden ist.   374  [Rosenschnitt] [Veranstaltung]

Dienstag, 16. Februar 2010

[ Verkaufen ] Es ging nur bis Ende 2007 zu zweit, seither schaukele ich das Ding alleine. Mein ehemaliger Mitarbeiter sucht sich in norddeutschen Baumschulen eigene Wege und mein einstiger Mit-Ideenerfinder hat gleich ganz den Beruf gewechselt. Unser vereinter Enthusiasmus konnte die Kundschaft zwar von Anfang an ganz schön begeistern, genau wie es ja auch gedacht gewesen war. Aber das Wenige, was man einem Mitarbeiter selbst in der Niedriglohnbranche Gartenbau schuldet, kam dabei doch auf die Dauer einfach nicht heraus. Man lockt am Anfang durch die Werbung, für die man viel Geld ausgibt, doch wohl zu viele an, die bloß mal kurz neugierig waren und schon zufrieden sind, nachdem sie sich die neuen Nasen einmal aus der Nähe betrachtet hatten, um sich daraus eine Meinung darüber abzuleiten, wie lange sich denn nun dieses neue Geschäft wohl "werde halten können". Anstandshalber kauften sie ja sogar irgendetwas, sofern es nicht zu teuer war. Aber es ging ihnen nie um Pflanzen und Garten, und es hat keinerlei Nachwirkungen. Dazu kam, daß wir anfangs natürlich noch nicht alles wußten, was mir inzwischen klargeworden ist. Wir hatten von früheren Arbeitsplätzen zwar eine Menge Erfahrung mit Rosensorten, die wir nicht mochten und riskierten in der eigenen Firma, wagemutig, lauter, wie wir dachten, bessere anzubieten, mit denen wir jedoch noch keine Erfahrung hatten. Daß "tolle" Blüten in der Regel auf dürftigen Pflanzen wachsen, war uns nicht klar, gibt ja auch niemand von den Züchterfirmen freiwillig zu. Als es mir allmählich klar wurde und ich anfing, umzusteuern, war es allerdings mit dem Grundkonsens, auf dem die kollegiale Betriebsführung beruhte, vorbei. Die Jugend von heute hat keine Lust mehr, die Augenblicks-Blendwirkung des schönen Scheins mit kritischen Fragen zu entzaubern. Kaufmännisches Denken, kurzfristiges jedenfalls, scheint ihr Recht zu geben, denn die Kunden wollen sich wirklich verführen lassen: muß man die allermeisten fast gewaltsam von den Blender-Blüten losreißen, will man ihnen vernünftige Rosen verkaufen, so stark ist die Wirkung der Drogen. Weiter voraus denkend hat man aber keine andere Wahl als genau dieses Marketing-Sakrileg zu begehen, denn wenn die Leute nach drei Jahren ihre traurigen Gestalten im Garten wiedersehen, denken sie wohl nicht mit freundlichen Gefühlen an uns zurück, die wir ihnen mit naivem Enthusiasmus das Zeug auch noch empfohlen hatten. Niemand von diesen kam wieder und wollte mehr kaufen, doch genau darauf ist die Firma angewiesen. Der grimmige Winter 08/09 hat dann die Streitfrage denn auch zugunsten der robusten Rosen entschieden, alle anderen landeten auf dem Komposthaufen. Die Selbstdarstellung der Firma umzustellen, war ein Prozeß, der bis jetzt angedauert hat. Das neue Bild in die Öffentlichkeit zu vermitteln und endlich eine zufriedene Stammkundschaft zu gewinnen, wird noch lang dauern. Immerhin ist rosenwelten nun, seit ich allein bin, ganz meine Firma, das genieße ich schon. Es gibt auch schon viele Routinen, nicht mehr alles muß improvisiert werden und ich bin kein "böser" Arbeitgeber mehr, dem Telefonterror der kleinen Sachbearbeiterinnen von der Krankenkasse wegen irgendwelcher Fristüberschreitungen ausgesetzt, das spart sehr viele Nerven. Für den Boden und das Kleinklima auf dem Feld habe ich ein Gefühl bekommen und kann besser damit umgehen. In meinem Garten, der 2006 eine Topfwüste war, fühle ich mich wieder wohl, wenn die Nachbarschaft nicht gerade Fußballmeisterschaft, Grillorgien oder Kinderfeste feiert. In solchen Fälle weiche ich auf das beschaulichere Rosenfeld. 2007 war es noch eine Unkrautbaustelle, jetzt kann ich mit Stolz darüber hinschauen. Das tut der Seele gut. An der nagt inzwischen anderes. Mögen die offiziellen Branchenvertreter noch so zweckoptimistisch tönen, in Krisenzeiten gehe es den Gärtnern immer besonders gut, weil die Leute sich Primeln kauften als Trost, ich kenne es anders. Ab Juli 2008 wurden die Leute plötzlich immer mißtrauischer, bekamen Angst, etwas auszugeben, auch für realen Gegenwert, und verloren den Mut, noch Veränderungen vorzunehmen. Denn eine Rosenpflanzung ist nicht wie ein Primel, das man mal für ein paar Tage aufs Fensterbrett stellen kann. Meist bedeutet sie, den Garten ein Stück weit umzugestalten. Dazu hätte man wohl schon oft Lust, aber man traut sich nicht mehr. Man kann ja auch alles so lassen und sich Mühe und Geld sparen. Beratungen ziehen sich dann endlos hin und drehen sich im Kreis, weil Kundin oder Kunde insgeheim nicht nach einer noch besser geeigneten Pflanze suchen sondern nach einer Gelegenheit, ganz ohne Geldausgeben davonzukommen. Als kundenorientierter Verkäufer soll man natürlich grundsätzlich selbst schuld sein, wenn Geschäfte mißlingen. Man war vielleicht nicht freundlich genug, hätte das Geschäft auch mittags, ja am besten Tag und Nacht offen halten sollen, müßte in der Werbung einfach lauter überschreien, mit immer größeren Firmenschildern protzen, dürfte nicht so ehrlich auch über Nachteile seiner Produkte informieren, müßte ständig die Preise senken, ja geradezu Geschenke anbieten - aber damit hat das Ganze ja gar nichts zu tun, so würde man sich nicht nur wirtschaftlich sondern auch seelisch ruinieren. Man müßte den Leuten irgendwie Mut machen, ihr Umfeld schöner zu gestalten. Zeigen, daß es nicht so schwer ist und sicher gelingt. Vielleicht werden die Rosen, die ich jetzt am Rande des Feldes und im Garten als Mutterpflanzen gepflanzt habe, wenn sie einmal groß und stattlich dastehen, genau das vermitteln. Vielleicht wird aber auch die Umverteilung des Geldes von unten nach oben, der Kahlschlag der sozialen Sicherungen, so weitergehen, bis nur noch ganz wenige sich Rosengärten leisten können und wir kleinen und normalen Leute nur noch als deren Dienstboten eventuell ein Auskommen finden. Man wird einiges tun müssen, damit es dazu nicht kommt.   380  [Gärtnerarbeit] [Verkaufen] [Werbung]

[ Pflanzensortiment ] VorbehalteEs soll ja Menschen geben, die in ihrem Garten keine Rosen haben mögen. Dahinter stecken meist schlechte Erfahrungen mit heiklen Sorten. Mit Recht. Warum soll man sich Pflanzen in seinen Garten holen, die man nur durch ständigen Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten gerade so am Leben erhalten kann? Hat man nicht einen Garten oder Balkon, um sich zu erholen vom Kampf und Streß des Arbeitsalltags?Ich spritze auch nicht gern, und eine Sorte, bei der ich jeden Morgen kranke Blätter vom Boden aufzulesen habe, müßte ich eigentlich teurer verkaufen als eine, die ihre Blätter gesund hält, den Preis würde aber niemand bezahlen. Schon allein deswegen, aber auch aus noch gewichtigeren Gründen, setze ich auf Rosensorten, die sich aus eigener Kraft gegen Sternrußtau, Mehltau und Rosenrost behaupten können.
Moderne RosenIn den 70er- und 80-er Jahren war man modern. Nadelgehölze wie Blaufichten und Strauchwacholder waren chic, und Rosen hatten große gefüllte Blüten aus schlanken Knospen auf langen Stielen in knalligen Farben zu haben und öfter zu blühen. Nostalgie galt als lächerlich. Alte Gemäuer riß man ab und ersetzte sie durch Betonbauten. Auch alte Rosen, die in den Gärten die Jahrzehnte überdauert und ihre Robustheit bewiesen hatten, schätzte man nicht mehr, da sie meist zu kleine und zu blasse Blüten hatten, und gegen die Chemie im Garten hatte man ja nichts. Noch nicht.Die \"modernen\" Rosen von damals überleben nur, solange sie unermüdlich gespritzt und geschnitten werden. (Und wo keine Nadelgehölze sie in den Schatten drängten). Wo jüngere Leute mit Skepsis gegenüber Chemie im Garten die Gärten von der älteren Generation übernommen haben, sind die Rosenbeete meist als erstes verschwunden.
Zwei SichtweisenAls dann mit den Neunzigern neue, gesunde Rosensorten kamen, schieden sich die Geister.Nüchtern denkende und rechnende Menschen, Architekten, Landschaftsgärtner, Gartenamtsleiter, machten reichlich Gebrauch von den neuen gesunden, reichblühenden und pflegeleichten Rosenzüchtungen, allen voran Noacks \'Heidetraum\'. Nun konnten sie wieder große Rosenbeete anlegen, Farbe in Städte, Parks und Wohnanlagen bringen. Denn die \"Bodendeckerrosen\" entwickelten im Nu dichte Blütenmeere, die das Unkraut unterdrückten und praktisch ohne Schnitt und Chemie gediehen.Nostalgisch eingestellte, dem Fortschritt mißtrauende Menschen beargwöhnten solche herrlichen Beete, fanden die Blüten zu klein, die Triebe zu lang, die Farben zu strahlend, vermißten Duft ... Je mehr die Gärtner Stadt und Land mit großzügigen Rosenbeeten zum Blühen brachten, desto verächtlicher sah, wer auf guten Geschmack hielt, auf dieses \"öffentliche Grün\" herab. Jetzt, wo es immer mehr blühende Flächen gab, erfanden die Nostalgiker ihre Sehnsucht nach wenigen, aber riesigen, Blüten, voll gefüllt wie Pfingstrosen, in gedeckten Farben und duftend. Darin wollte man Großmutters Rosen wiedererkennen, die vielleicht erst zehn Jahre zuvor im Modernisierungseifer herausgerissen worden waren. Unglücklicherweise bedeckten die Profis aus Sparsamkeit viel mehr Quadratmeter mit billigen älteren Bodendeckersorten als mit guten Neuzüchtungen. Die Massen von \"The Fairy\", einer Vorkriegssorte mit mickrigen Blütchen in blassem Rosa, haben dem Wort \"Bodendeckerrosen\" den Klang des Schäbigen angehängt. Jährlich viele sehr teure Neuheiten an Englischen Rosen und dann auch immer mehr Romantik-Serien der anderen Züchter lieferten genügend Stoff für Sehnsüchte, verhinderten, daß man einfach die wirklich alten Rosenschätze gehoben hätte bzw. sorgten dafür, daß das nur in Liebhaberkreisen stattfand. Den Alten Rosen hängte man erfolgreich den Makel an, \"nur einmal\" zu blühen, obwohl das ja gar kein Makel sein muß. Für den Nostalgie-Trend wurde die geschicktere Werbung gemacht. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen: als wir anfingen, Porträts unserer Rosen zu verfassen, fielen uns ohne Mühe im Handumdrehen gleich jede Menge sehnsuchtsvoll-romantischer, eigentlich ganz schön schwammiger, Adjektive ein, aber kaum klangvolle Synonyme für reale Vorzüge wie \"einfach und schön\". Die Wörter \"gesund\" und \"pflegeleicht\" wurden dadurch unbrauchbar, daß man das eine dauernd im Kontext mit dem kranken Geundheitswesen hört, das andere schon leicht nach Leistungsverweigerung riecht, heute etwas ganz besonders Schlimmem.
Eigene ErfahrungenWer trotzdem eine \"gesunde\" und \"pflegeleichte\" Rose bei uns gekauft hatte, ist aber, soweit ich es mitbekomme, nach ein, zwei und drei Jahren hochzufrieden mit deren prächtiger Entwicklung, kam wieder und war von der Lust auf mehr Rosen im Garten infiziert. Wer nur einer prachtvollen duftenden Blüte wegen eine Rose gekauft hatte, scheint dagegen selten wiedergekommen zu sein, um noch eine dazu zu kaufen. War die romantische Sehnsucht schon mit der einen gestillt? Oder hat die Pflanze vielleicht nicht gehalten, was die Blüte versprochen hatte?Angefangen habe ich rosenwelten mit der Idee, zwei Bereiche anzubieten, die nicht überall zu bekommen sind: einerseits neue gesunde und pflegeleichte Sorten, andererseits romantische und besonders gut duftende. Anfangs schien der zweite Bereich der leichtere: eine kleine Rose mit einer großen, extravaganten Blüte fand und findet noch immer schnell einen Käufer. Ich habe aber das ungute Gefühl, daß das öfters allzuschnell ging und nicht jedes Röschen dann den Platz und die Aufmerksamkeit gefunden hat, die es gebraucht hätte, um etwas zu werden. Diese Großkopfigen brauchen ja nicht nur tatsächlich mehr Pflege, man kauft sie wohl auch besonders gern einfach mal so \"aus dem Bauch heraus\", ohne über ihre Ansprüche nachzudenken. Wenn dann aber jeder nach nur einer bei mir gekauften Rose schon enttäuscht ist und nicht wiederkommt, läuft mein Geschäft rückwärts; von mir aus müßte die erste Rose dem Kunden Lust auf mehr machen, mindestens eine ganze Rosenwelt oder auch mehrere mit Pflanzen von rosenwelten in seinem Garten anlegen.
Meine Rosen-PhilosophieDie gute Anfangsidee formuliere ich daher jetzt nach drei Jahren prägnanter:rosenwelten bietet dem Nüchternen noch mehr \"Blütenmeere\" als bisher und empfiehlt dem Nostalgiker und dem Roamtiker die \"Naturnahen\" - in beiden Gruppen nur Sorten, die eigentlich nicht enttäuschen können. Im Kapitel \"Rosenwelten im Garten\" möchte ich Ihnen künftig Lust auf immer neue gelungene Kombinationen damit machen, damit Ihr Garten immer schöner wird. Was bloß \"Große Blüten\" hat und keine wirklich guten Pflanzen sind, diese Sorten will ich auf einen kleinen Rest einschränken.Die \"Blütenmeere\" sind die Zuverlässigen und Anspruchslosen. Ihr Blütenreichtum und das Durchblühen bis zum Herbst unterscheidet sie von den \"Naturnahen\". Sie bringen also viel Farbe und Fröhlichkeit in den Garten, ohne viel Arbeit zu machen, denn verzweigen können sie sich von alleine und mit Blattkrankheiten werden sie auch so ziemlich selber fertig, ja ihr Laub ist eine zusätzliche Zier, harmonierend zu den Blüten. Man kann sie auf traditionelle Art in größeren Flächen pflanzen oder einzeln in Kübeln und Kästen auf Balkon und Terrasse oder in kreatven Kombinationen mit Gräsern, Stauden und anderen Sträuchern, dann entstehen starke Bilder mit viel Farbe. Daß diese Rosen nur fürs \"Öffentliche Grün\" seien ist ja so verkehrt wie nur etwas sein kann. Es sind die Rosen für alle, denen Opas mühsame Rosenpflege die Lust an Rosen verdorben hat, so gern sie auch im tiefsten Innern welche hätten.Die \"Naturnahen\" sind ebenso robust und ebensowenig auf ständige Pflege angewiesen, aber es sind Rosen mit Jahreszeiten. Man pflanzt sie nicht allein der Blüten wegen. Manche blühen immer wieder bis zum Herbst, manche \"einmalig\" im Frühsommer in überwältigender Pracht und geben im Herbst und Winter eine weitere, noch längere Galavorstellung mit bunten Hagebutten. Es sind lauter unverkennbare Individualisten. Schon im Winter stellen manche mit auffälligen Stacheln, farbiger Rinde, bizarrer oder gefälliger Silhouette einen Blickpunkt im Garten dar. Im Frühjahr sprießt bei einigen neongrün das junge Laub, das alle möglichen Formen, Farbnuancen und Oberflächen aufweist. Sie lassen sich ganz hervorragend mit Gräsern, Blütenstauden, anderen Sträuchern und niedrigen Clematis zu stimmungsvollen Arrangements kombinieren, denn sie wirken überhaupt nicht fremd oder arrogant.A propos Clematis: Die mit den großen Blüten über langweiligem Laub und von zweifelhafter Gesundheit gibt es überall. Bei rosenwelten gibt es dagegen die viel wertvolleren viticella-Hybriden, die den ganzen Sommer über blühen (ideal also zu einmalblühenden Kletterrosen!), üppig wachsen und quasi welkeresistent sind. Die texensis-Hybriden, die Südwände vertragen. Die fast unbekannten Stauden-Clematis, ideal zum Kletternlassen in Strauchrosen und am Fuß von Kletterrosen, die zum Aufkahlen neigen. Dann Riesen-Clematis ...
Das Besondere an meinem AngebotDie Großmärkte quellen über von Pflanzen zu niedrigsten Preisen. Nur durch industrialisierte Produktion und Ausbeutung läßt sich so etwas noch billig genug produzieren. Heraus kommen bedauernswerte Wegwerfartikel für Gedankenlose, produziert, um genau zum Verkaufszeitpunkt attraktiv auszusehen und danach keine Zukunft zu haben. Wenn mal einer ein par Jahre länger durchkommt, ist man stolz auf den günstigen Kauf und vergißt, wieviel Euro man in derselben Zeitspanne auf den Kompost gewordfen hat. Auf Sorten kann auch keine Rücksicht mehr genommen werden. Oft werden die Sortennamen nicht einmal verraten (\"Edelrosen in verschiedenen Farben jetzt nur 1,99\"), oder sind längst überholt, weil die Lizenzgebühr auch noch eingespart werden sollte.Diese Billigpflanzen passen nicht in unsere Zeit. Würde man es sich auf anderen Gebieten gefallen lassen, daß man uns, um Entwicklungskosten einzusparen, Modelle von vor 70-80 Jahren (The Fairy) andrehen möchte? Wertvolle Neuzüchtungen und zu Unrecht vergessene Schätze muß man inzwischen leider mühsam suchen.   382  [Pflanzensortiment] [Rosen]

Mittwoch, 3. Februar 2010

[ Medien] Thomas Widmer in Tagesanzeiger, 03.02.10: Der Langzeitarbeitslose als TV-Spektakel 36 Jahre mied der Hamburger Arno Dübel jeden Job, das hat ihn berühmt gemacht. Nun soll er doch zur Arbeit.    5913 

Dienstag, 2. Februar 2010

[ Ostdeutschland] Jörg Friedrich in Junge Welt, 02.02.10: Äußerster linker Flügel: Mit stichhaltigen Gründen: Vor 20 Jahren erklärte die Vereinigte Linke ihren Austritt aus der Regierung Modrow    5946  [BRD/DDR]

Mittwoch, 27. Januar 2010

[ Arbeitslose] Albrecht Müller in Nachdenkseiten, 27.01.10: Ziel der Einf?hrung von Hartz I-IV etc. ist der Aufbau des gr??ten Niedriglohnsektors in der EU    5901  [Lohndumping] [Website]

Samstag, 23. Januar 2010

[ Gärtnerarbeit ] Heute habe ich es endlich geschafft, von der Bastelei an rosenwelten.de loszukommen und mit den allerersten Frühjahrsarbeiten zu beginnen. Ist jedes Jahr ein besonderer Tag, dieser allererste. War auch das passende Wetter: mild und an den wärmeren Ecken auch schon schneefrei. So gings wie von selbst: Arbeitsräume aufgeräumt, Vorräte nachgesehen und Einkaufsliste geschrieben, Stauden und erstes Gemüse ausgesät. Anfang der Woche hatte ich bereits die Stecklinge und Steckhölzer vom Spätsommer aus dem Frühbeet, wo sie unter dem Schnee die Kälte gut überstanden hatten, in den Keller geholt und unter Licht gestellt, um den Austrieb anzuregen; da sieht man nun schon Knospen schwellen! Zum Schluß ist dann noch der Hof gefegt worden, so daß ich mich jetzt auf morgen früh freue, wenn ich von dort weitermache. Beim Aufräumen lief über Internet aus dem Bundestag die Abschlußdebatte zum Haushaltsentwurf. Die Tobinsteuer, für die wir vor Weihnachten so viel Unterstützer gesucht hatten, wird zwar kaum noch groß bekämpft, aber in die Tat umgesetzt wohl leider auch nicht. Obwohl das Schreckgespenst einer zweiten Finanzkrise, das uns damals antrieb, inzwischen die Spatzen von allen Dächern pfeifen. Die SPD kann sich nicht dafür einsetzen ohne sich vorwerfen lassen zu müssen, daß sie, so lang sie an der Regierung war, nichts davon gehalten hat. Und die Linke wirbt zwar energisch dafür, aber es scheint, als ob die anderen Parteien Angst haben, sie kriegen eine Hautkrankheit, wenn sie etwas in die Hand nehmen, was die Linke angefaßt hat. Gespannt war ich auf Dietmar Bartsch, über den die Medien sich seit Jahresbeginn die Mäuler zerreißen. Er war von allen Rednern heute der, der am leisesten sprach, aber zugleich am zusammenhängendsten und überzeugendsten [Video auf YouTube]. Ich kann mir gut vorstellen, daß er die Politiker von den anderen Parteien im Stillen überzeugt, auch wenn sie es nach außen hin natürlich nicht zugeben werden. Vielleicht fährt die Presse ja deswegen schwere Geschütze gegen ihn auf, wäre ja ein gutes Zeichen. Ein Satz ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: "Keiner wird Millionär durch eigener Hände Arbeit." Jürgen Koppelin von der FDP, der laut und konfus und aggressiv spricht, hat wohl nicht gemerkt, daß sein Satz "Wir müssen die fördern, die in diesem Lande den Karren ziehen," zu einem Argument gegen die FDP und für die Linke wird, wenn man nur mal fragt, wer denn "den Karren zieht". Die nicht "durch eigener Hände Arbeit" reich werden, können ja wohl nicht gemeint sien! Also doch wohl die Menschen wie Du und ich. Ja, die müßt Ihr fördern!   367  [Gärtnerarbeit] [Winter]

Dienstag, 12. Januar 2010

[ Militär] Michael Jäger in Der Freitag, 12.01.2010: Eine Kritik und ihre Folgen    4249  [Afghanistan] [Margot Käßmann]

Sonntag, 10. Januar 2010

[ Qualität ] Die Katastrophe, die der Gartenarchitekt Klaus Kaiser in der neuesten Gartenpraxis" (2009,1, S. 18-24) schildert, kommt wohl gar nicht so selten vor. An mehrere Versionen dieser Geschichte erinnere ich mich auch, erzählt von Baumschul-Kunden, die erst einmal den Spaß am Garten verloren hatten. Kein Wunder: Jemand erwirbt ein Grundstück und baut sich sein Haus. Schon selten genug der Glücksfall, daß danach noch Geld übrig ist, den Garten professionell anlegen zu lassen. Umso schlimmer, wenn es zum Fenster hinaus geworfen wird. Der Boden ist naß, in der Umgebung gibt es Quellen. Aber der "professionelle" Landschaftsgärtner lebt von seinem Image, für alles eine schnelle Lösung parat zu haben. Bodenprobleme? Gibts nicht für einen "richtigen Profi"! Er hat schwere Lastwagen, mit denen kann er anderen Boden anliefern. Klingt für den Laien toll. Richtigen Profis ist eben nichts zu schwer, und geht nicht gibts nicht! Einen Meter hoch neuen Boden karrte die Firma in Klaus Kaisers Geschichte von woanders heran und kippte ihn ruckzuck auf den vorhandenen obendrauf. Damit, den Bewuchs abzutragen, machte sich niemand die Mühe. Was man nachher nicht, kostet nur unnütz Zeit, und Zeit ist Geld. Doch die Natur hat den längeren Atem und sitzt am längeren Hebel. Fast alles, was für viel Geld (man wollte es eben richtig schön haben) auf diesen schönen neuen "Boden" gepflanzt wurde, ist eingegangen. Da hatte man nicht am Garten gespart, damit das Blühen und Gedeihen vor den Fenstern das Auge erfreue, und dann zwei Winter und zwei Sommer lang der Anblick sterbender Pflanzen. In diesem Fall ist am Ende doch noch alles gut geworden, ein anderer, diesmal echter Fachmann hat die ganze Gartenanlage rückgängig gemacht und neu gemacht und, wie Bilder zeigen, viel schöner. Nicht immer geht die Geschichte am Ende doch noch gut aus. Wenn Pflanzen eingehen, wird natürlich zuerst mal auf die Baumschule geschimpft, die sie geliefert hat. Wenn die sich traut und nicht allzu abhängig ist von dem Landschaftsgärtner als Großkunden, gibt sie den Schwarzen Peter weiter, denn wenn alle Pflanzen auf einem Grundstück eingehen, muß es ja schon eher am Grundstück als an den Pflanzen liegen. Zum Schluß verdienen eventuell auch noch Gutachter, Rechtsanwälte und Gerichte an der Sache. Jedenfalls ist viel schwere Arbeit umsonst geschafft und viel Geld in den Sand Matsch gesetzt. Es gibt ja sogar DIN-Normen für solche Fälle. Dabei hätte nur irgendeiner bei der ganzen Aktion für eine Minute seinen Gärtner-Verstand eingeschaltet lassen brauchen, um das ganze Debakel zu verhindern. Dafür ist aber offenbar keine Zeit, wenn große Aufträge mit großen Maschinen in Nullkommanix durchgezogen werden müssen, damit fette Rechnungen gestellt werden können, von denen die großen Maschinen bezahlt werden können. Der Boden ist keine leblose Materie, die man hin- und herschieben kann, ohne daß etwas passiert. Er muß bei Niederschlägen Unmengen von Wasser aufnehmen und ableiten, in Trockenzeiten Wasser aus der Tiefe heraufsaugen, den Pflanzen Halt und Nahrung geben. Der begrenzende Faktor ist aber die Luft im Boden. Wo aber keine Luft hinkommt, entsteht Fäulnis, sterben Pflanzenwurzeln. Jeder Zentimeter des Bodens hat seinen bestimmten Luftgehalt, wird von bestimmten Mikrolebewesen bewohnt, die bestimmte Aufgaben erfüllen. Kommt das, was oben war, nach unten und damit unter Luftabschluß, fault es und vergiftet die Umgebung. Zwischen einem neuen Boden und dem vorhandenen gibt es zunächst keine Verbindungskanäle. Erst recht, wenn der untere durch schwere Fahrzeuge verdichtet wurde. Wasser bleibt dann auf dem verdichteten Horizont stehen und ersäuft die Pflanzen, die in den aufgefüllten Boden gesetzt wurden.   358  [Arbeit mit Maschinen] [Bodenverdichtung] [Garten- und Landschaftsbau]

[ Sandboden ] ist der Titel eines kurzen Berichts von Anja Knuth im neuesten Grünen Anzeiger (Jg. 13, 2010, H. 1). Sie berichtet, wie sie vor zwei Jahren angefangen hat, ein Stück armen Sandboden (Punktzahl 18) für Rosen herzurichten. An Unkrautwuchs war dieses Land nicht arm, dem rückte sie teils von Hand, teils mit Abdeckgewebe recht erfolgreich zu Leibe. Beim Pflanzen der Rosen sparte sie nicht an Humus und Lehm: je Pflanzloch gab sie einen Eimer zu. Bisher habe sich die Pflanzung gut entwickelt, man ist gespannt, wie es weitergeht.   364  [Rosen] [Sandboden]

Montag, 4. Januar 2010

[ Militär] Frank in Orden des Leibowitz, 04.01.2010: Lanze für Frau Käßmann    4294  [Afghanistan] [Bundeswehr] [Margot Käßmann]

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