Blog · Fotos · Bücher

Donnerstag, 29. Dezember 2011

[ Arbeitslose] Thomas Öchsner in Süddeutsche Zeitung, 29.12.11: Bericht der Bundesagentur für Arbeit - Immer mehr Arbeitslose rutschen direkt in Hartz IV Jeder vierte Beschäftigte, der seinen Job verliert, ist sofort auf Hartz IV angewiesen. ... Betroffen sind vor allem Geringqualifizierte - knapp ein Drittel war zuvor als Leiharbeiter tätig.    5929  [Armut|Reichtum] [Niedriglohn]

Donnerstag, 22. Dezember 2011

[ Angebot ] der neue Jahrgang ist jetzt geerntet und bis März bei frostfreiem Wetter aus dem Einschlag "mit blanker Wurzel" im Angebot. Günstig zu versenden wegen des geringen Gewichts und günstig für Leute, die größere Stückzahlen brauchen wegen des Preises.[x]

   598  [Angebot] [wurzelnackt]

[ Parteien] Robert Leicht in Die Zeit, 22.12.2011: Die Skandal-Skala. Politiker und ihre Fehler: Warum einige zurücktreten mußten - und andere sich halten konnten    5094  [Karl-Theodor Guttenberg]

Montag, 19. Dezember 2011

[ Großprojekte&konzerne] Jörg Nauke in Stuttgarter Zeitung, 19.12.11: Bahnhofsprojekt: S?21 nähert sich der Kostenobergrenze    5742  [Wachsen_oder_Weichen]

Freitag, 9. Dezember 2011

[ «EuropaSprichtDeutsch»] Ian Traynor in The Guardian, 09.12.2011: As the dust settles, a cold new Europe with Germany in charge will emerge    4855  [«EuropaSprichtDeutsch»] [Angela Merkel]

Donnerstag, 8. Dezember 2011

[ Medien] Albrecht Müller in Nachdenkseiten, 08.12.2011: Angela Merkel schwimmt auf einer Welle dumpfer Vorurteile und clever gemachter Propaganda – und viele Opfer schwimmen mit    4816  [Angela Merkel]

[ Parteien] Albrecht Müller in Nachdenkseiten, 08.12.11: Angela Merkel schwimmt auf einer Welle dumpfer Vorurteile und clever gemachter Propaganda ? und viele Opfer schwimmen mit    13381  [Angela Merkel] [Medien]

Montag, 5. Dezember 2011

[ Parteien] Oliver Nachtwey in Tageszeitung, 05.12.2011: Das Kriterium für gutes Regieren lautet, wie reagieren die Märkte: Kalter Putsch der Experten    4832  [Alternativlosigkeit]

Samstag, 3. Dezember 2011

[ Protest] Thomas Breining in Stuttgarter Zeitung, 03.12.11: Volksabstimmung: SPD konnte nicht profitieren    5679 

Freitag, 2. Dezember 2011

[ GR€Krise] Gaby in Das Gelbe Forum, 02.12.2011: Mal wieder eine Momentaufnahme aus Griechenland    5482 

Donnerstag, 1. Dezember 2011

[ «EuropaSprichtDeutsch»] keeptalkinggreece in keeptalkinggreece, 01.12.2011: ANGOLAS MERKOZY: The Ugly Face of New Europe    4810  [Angela Merkel]

Mittwoch, 30. November 2011

[ Ochsenbach ]

Sieben Mühlen hat der kleine Bach mit den vielen Namen einst angetrieben, an dem mein Rosenfeld liegt. Er entspringt im Taunus, fließt durchs Weilburger Tal, als Belzbach durch Dotzheim, als Ochsenbach weiter, als Mosbach durch Biebrich, wo er durch den Schloßpark plätschert und dann auch schon gleich in den Rhein mündet.[x]

1869, kaum hatte Preußen das Land hier erobert und annektiert, baute sich ein adeliger Herr aus Westpreußen, Freiherr Constantin von Zacha-Strelitz, etwas weiter westlich in Georgenborn ein Schloß und wollte partout im zugehörigen Schloßpark Teiche mit Wasserspielen haben. Geradlinig wie diese preußischen Herren sind, ließ er sich eine Wasserleitung legen, die die Quelle unseres Mühlbachs anzapfte. Das Wasser im Bach hatte schon bisher für die sieben Mühlen eher schlecht als recht gereicht, nun ging nichts mehr.[x]

Die sieben Müller, und zwar, bachaufwärts:[x]

setzten sich also zusammen und fertigten am 12. November 1869 eine Eingabe an die neue Regierung in Wiesbaden, worin sie ihre Lage und die Ursache ihrer Verzweiflung schilderten.[x]

Nun hätte die Regierung landesväterlich weise abwägen können: den wirtschaftlichen Nutzen von sieben Mühlen, die Steuern und Abgaben, die ihr von denen zuflossen, gegen das Privatvergnügen des westpreußischen Herrn an dem Geplätscher in seinen Teichen. Aber die Akten lassen keinen Zweifel: es war keine gute alte Zeit damals. Die Eingabe wurde abgelehnt mit der arroganten Bemerkung, gegen den Wasserklau des Adelsherrn sei "nichts zu erinnern", also einzuwenden. Die Mühlen sind dann alle eingegangen, nur einige überdauerten noch eine Zeitlang als Ausflugsgaststätten.[x]

(nach Rolf Schwalbach, Die Mühlen zwischen Dotzheim und Biebrich (Schriften des Heimat- und Verschönerungsvereins Dotzheim e.V., 28) Wiesbaden: Thorsten Reiß Verlag, 2011, S. 165-167)[x]

   593  [Belzbach] [Mühle] [Nassau] [Ochsenbach] [Preußen]

[ Parteien] Thorsten Denkler in Süddeutsche Zeitung, 30.11.11: Familienministerin in der Kritik - Wissenschaftler attackieren Schröder für islamophobe Untertöne    6193  [Antiislamismus] [Kristina Schröder]

Donnerstag, 24. November 2011

[ «EuropaSprichtDeutsch»] Arthur P. Schmidt in Telepolis, 24.11.2011: Abgesang für eine Banananrepublikanerin    4895  [«EuropaSprichtDeutsch»]

[ Protest] Arno Luik in Der Stern, 24.11.11: Stuttgart 21: Die Volksbefragung - ein Verrat - Panorama Die Bürger in Baden-Württemberg entscheiden am Sonntag über den umstrittenen Tiefbahnhof. Was nach großer Demokratie klingt, ist eine Farce.    5656  [Volksabstimmung]

Mittwoch, 23. November 2011

[ «EuropaSprichtDeutsch»] Eric Bonse in Tageszeitung, 23.11.11: Für Merkel zählen nur Disziplin und Gehorsam: Merkels Nein ruiniert die EU Es deutet vieles darauf hin, dass sich die Schuldenkrise weiter verschärft. Dann werden viele sagen, Deutschland sei schuld – und sie hätten damit recht.    4886  [Angela Merkel] [Euro] [Eurobonds] [Staatsschulden]

[ Disziplinierung] mcmac in Der Freitag, 23.11.11: Der Feind in deinem Bett Man guckt, was „geht“... Etwas scheint hier in Richtung eines neuen Totalitarismus mit benutzerfreundlicher, bunter I-Pad-Oberfläche zu driften, ... „Es geht doch nur um einen Bahnhof“ ist einer der gefährlichsten und dümmsten Sätze dieser Tage. [29.1.2023:] zehn Jahre später hieß es "es ist doch nur ein kleiner Pieks", aber da war lechts und rinks schon vertauscht.   5670 

Donnerstag, 3. November 2011

[ Medien] Rainer Balcerowiak in Junge Welt, 03.11.11: Wahnsinnige Junkies Pressehetze gegen Griechenland: Es ist keine neue Erkenntnis, daß das Kapital zur bürgerlichen Demokratie ein rein taktisches Verhältnis hat. Solange der Wahl- und Parlamentszirkus die Geschäfte nicht allzusehr stört, verweist man gerne auf die Legitimierung des eigenen Handelns. Aber wehe, eine gewählte Regierung fordert den Souverän auf, direkt über existentielle Fragen zu entscheiden. Das lö    5191  [GR€Krise] [Volksabstimmung]

Montag, 31. Oktober 2011

[ Wachstumsgrenzen ] Dennis Meadows sah die "Grenzen des Wachstums" schon 1972. Ich erinnere mich noch gut. Alle lasen es, überall wurde darüber geredet. Es gab ein paar Sonntage, an denen wir auf der Autobahn spazierengingen, weil sie zwecks Energiesparen "autofrei" erklärt worden waren. Es galt als unanständig, alles mögliche elektrisch machen zu wollen und dafür lauter neue Geräte zu kaufen, von Dosenöffner bis Rolladenantrieb. Man erwartete, daß nun umgedacht und umgesteuert würde, um die Katastrophe zu vermeiden. Damit man sich einen sparsameren neuen Kühlschrank kaufen konnte, gabs Zuschuß von den Stadtwerken. Aber wie es bei den Rauchern ist, die sich "nur eine noch" genehmigen, bevor sie ganz bestimmt aufhören, fing man doch wieder an, Elektrogeräte zu kaufen. Irgendwann kam Kohl mit der "geistig-moralischen Wende", die er sogar den Brüdern und Schwestern im Osten zugutekommen ließ, und plötzlich hieß es, wenn der Strom nicht mehr von den Stadtwerken sondern von einer Privatfirma kommt, sei er viel billiger und man könne so viel davon verbrauchen, wie man will. Nun gings erst richtig los: Weihnachtsbeleuchtungen wurden Mode und immer protziger, und wer seinen Kuchenteig noch von Hand rührte und den Kaffee von Hand filterte, wurde nicht ganz ernstgenommen. Die Waldschadensberichte verschwanden auch aus den Nachrichten und die Autos wurden natürlich von Jahr zu Jahr dicker. Mit anderen Worten, Mr. Meadows konnte alles eintreffen sehen, wovor er gewarnt hatte. Ich wußte, ehrlich gesagt, gar nicht, daß es ihn noch gibt, beinahe möchte man sagen, daß er es ausgehalten hat, diesen frohen Aufbruch in Richtung Abgrund so lang mitanzusehen. Eine hervorragende Idee, ihn in den Bundestag einzuladen, wo eine leider wahrscheinlich wenig einflußreiche Kommission wieder einmal an dem Thema "Grenzen des Wachstums" arbeitet. Diesen kurzen Bericht darüber fand ich gerade durch einen Tweet von @linksfraktion: http://www.linksfraktion.de/im-wortlaut/es-wird-kommenden-20-jahren-radikalen-aenderungen-kommen/. Muß mal sehen, ob es nicht noch mehr darüber gibt.   575  [1972] [Club of Rome] [Umweltbewußtsein] [Wachstumsgrenzen]

Sonntag, 30. Oktober 2011

[ Angebot ] Für den, der einen leeren Garten oder ein großes Pflanzprojekt hat, ist ab November einfach die günstigste Pflanzzeit. Die Rosenveredlungen des Vorjahres sind jetzt soweit ausgereift, daß ich sie in den nächsten Wochen vom Feld ernten kann. Über Winter schlage ich sie geschützt in meinem Garten ein, und im zeitigen Frühjahr werde ich sie wieder eintopfen. [Mehr darüber im Kultur-Porträt am Ende des 2. Jahres] Diese Rosen kann ich bis ca. Mitte/Ende März, bevor der Austrieb einsetzt, “mit blanker Wurzel” verkaufen. Die Kosten und Mühen der Kultur im Topf stecken noch nicht darin, deshalb kann ich sie zum Preis von 12 €/St, mit Mengenrabatten bis zu 10 €/St. anbieten. Da sie leicht sind, sind sie auch leicht und billig zu versenden. Für ein gutes Anwachsen sind einige besondere Regeln zu beachten. Die Erfolgsaussichten sind ziemlich gut, nehmen erst ab, je länger man bis ins Frühjahr hinein wartet. Wenn Sie mit solchen Rosen aus anderen Quellen schlechte Erfahrungen gemacht haben, kann es an der Art gelegen haben, wie sie dort gelagert worden waren, in Kühlhäusern werden sie z.B. oft trocken und von Schimmelpilzen befallen. Bis vor 30 Jahren, bevor es die Containerkultur gab, hat man alle Rosen und Obstbäume im Winter in der Baumschule aus dem Einschlag gekauft und mit blanker Wurzel gepflanzt. Die Übersicht der verfügbaren Sorten wird jetzt täglich auf den neuesten Stand der Ernte gebracht. Es werden im Lauf der nächsten 2-3 Wochen alle Sorten hinzukommen, die im Hauptkatalog für "ab Mai 2012" als Rosen im 4-l-Container angezeigt werden. Fragen Sie bei Interesse einfach an, ob Ihre Wunsch-Sorte dabei sein wird. Um auch größere Pflanzungen mit kleinem Budget zu verwirklichen, sind Rosen mit blanker Wurzel eine günstige Alternative. Gleichwohl bleiben zwei Vorteile von Rosen im Container: ein bereits gut entwickelter Wurzelballen, der den Start sichtbar beschleunigt, und die unbeschränkte Pflanzbarkeit während des ganzen Jahres, auch in voller Blüte. Auch mit Rosen im Container ist es aber möglich, größere Projekte günstig umzusetzen, denn bei Sorten, von denen größere Stückzahlen vorhanden sind, gibt es Mengenrabatte bis zu 66%. Bitte fragen Sie bei Interesse einfach an.    587  [Angebot] [Rosenernte] [wurzelnackt]

Mittwoch, 26. Oktober 2011

[ Pflanzung ] Viele in meiner twitter-Timeline sind heute nach der Abstimmung über EFSF sehr ungehalten über Politiker und Parlament im allgemeinen und pessimistisch bis sarkastisch, was die Zukunft angeht. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob das den Weltuntergang bedeutet, da käme manch andere Entscheidung auch in Frage, aber Luther hat ja geraten, an solch einem Tag ein Apfelbäumchen zu pflanzen. Nun habe ich eigentlich Äpfel genug im Garten, aber zwei Spalierbäume, nun 20 Jahre alt, ein Ontario-Apfel und eine Bühler Zwetsche, haben nie etwas Gescheites getragen und waren nun auch keine Zierde mehr am Zaun zum Nachbarn. Kurz, sie sind nicht mehr. Dafür wird dort eine hohe (1,50 bis 3 m) Rosenhecke wachsen. Ich stelle sie mir sehr schön vor, zumal sie zur Hälfte den Platz mit einrahmt, an dem wir im Sommer gern sitzen, und zähle sie mal von vorn nach hinten, von der Sonne in den Halbschatten, auf: damascena Trigintipetala La Reine Mme Ernest Calvat Mme Pierre Oger Mme Isaac Pereire Souvenir du Docteur Jamain rugosa Sarah van Fleet rugosa Agnes rugosa Conrad Ferdinand Meyer Fantin Latour alba Maidens Blush gallica Conditorum Variegata di Bologna   579  [Apfelbaum] [Pflanzung] [Rosen] [Weltpolitik]

Dienstag, 25. Oktober 2011

[ Globalisierung ] Warum das so ist oder sein soll, daß Schnittrosen fast nur noch aus Übersee kommen, obwohl die weltweit wichtigsten Züchter wie eh und je vor den Toren Hamburgs residieren, dem geht eine Film-Dokumentation von Michael Richter auf den Grund. Ein Film über Ausbeutung, Naturzerstörung und Existenzzerstörung im Namen der Königin der Blumen. http://www.einsplus.de/EinsPlus/Tagesprogramm/Tagesprogramm-Sendung-EinsPlus?eventID=1016946743709 Dank an @muehlenwind für den TV-Tip! Nachtrag 26.10.2011: Der obige Link führt schon ins Leere, beim SWR gabs den Film auch, da ist die Seite noch online.   576  [Globalisierung] [Schnittrosen]

Donnerstag, 13. Oktober 2011

[ Militär ] Las gerade "So ticken Bomberpiloten. Ein Psychogramm des Tötens". Nach dem Vietnam-Krieg nahmen sich mehr Soldaten das Leben, als im Krieg getötet worden waren. Menschen, wie andere Tiere, haben von Natur aus eine starke Hemmung, ihresgleichen zu töten. Regierungen ersinnen immer raffiniertere Tricks, diesen Instinkt auszuschalten. Doch je stärker er im Moment des Krieges unterdrückt wird, desto stärker meldet er sich später und stürzt den Menschen in tiefste Verzweiflung. Ich hatte das mitbekommen, aus Literatur, aber immer gedacht, es sei mehr die Ausnahme. Es ist aber die Regel. "Eure Taten werden auf Euch lasten über viele Generationen," steht glaube ich, irgendwo im Alten Testament. Alfred Andersch hat seinen Vater beschrieben, der als Krüppel den Ersten Weltkrieg überlebt hatte. Mein Vater hat nicht viel erzählt, andere aus dieser Generation konnten nicht aufhören, von Heldentaten zu erzählen, beides hilflose Versuche, mit etwas Ungeheurem fertigzuwerden. Danke @Ober_Franke der den Link zu dem Artikel getwittert hat.   568  [Gewissen] [Krieg] [Militär]

Montag, 3. Oktober 2011

[ Verkaufen ] Man hat das Schönste, was es im Reich der Pflanzen gibt, in ordentlicher bis exzellenter Qualität aus eigener, nachhaltiger Produktion zu fairen Preisen mit viel Information und Beratung drumrum im Angebot und muß es anpreisen wie sauer Bier, fast wie die armen Leute, die von Tür zu Tür ziehen um Bürsten zu verkaufen, die kein Mensch braucht, aber ein paar halt aus Mitleid abnehmen. Was ist da los? Die wenigen, die den Weg gefunden haben, sind meist wie verzaubert von den Düften, und die vor zwei drei Jahren Rosen von hier gepflanzt haben, kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, was das für robuste, starke Büsche geworden sind, schöner und größer von Jahr zu Jahr. Aber wem man das sagt, der zuckt nur mit den Schultern und klickt weiter. Was ist da passiert? Heute vor acht Jahren haben mein damaliger Kollege und ich das erste kleine Stück von einem Freund überlassene Land mit Hacke und Handfräse zur ersten eigenen Rosenkultur vorbereitet, die dann am 1. März 2004 begann. Den selbständigen Baumschulen hier in der Gegend ging es da schon seit über einem Jahrzehnt schlecht, aber Rosen wurden doch immer noch gern gekauft, da brauchten wir als Verkäufer, wo auch immer wir da arbeiteten, niemanden lange zum Kauf zu überreden. Deshalb die Spezialisierung auf Rosen, als ich es wagte, mich selbständig zu machen. Kein Mensch hätte einen vor so wenigen Jahren noch irgendwie mit einem Straßenhändler in Verbindung gebracht, der nachts durch verrauchte Kneipen zieht, um Betrunkenen seine schäbigen Schnittblumen aufzudrängen. Dabei habe ich in den paar Jahren ein Sortiment aufgebaut, von dem die Betriebe, in denen wir damals Rosen verkauften, noch nicht mal geträumt haben. Kein Mensch braucht eine Rose, aber eine Pflanze, die ohne viel Umstände gedeiht und blüht und eventuell sehr schön duftet, macht das Leben für jeden reicher. 18 Euro mag ein stolzer Preis scheinen, doch für eine Pflanze, die Jahrzehnte alt wird und jedes Jahr ohne merkliche Folgekosten schöner und größer, ist es ein Klacks. Für 18 Euro kriegt man vielleicht ein nicht besonders üppiges Mittagessen im Restaurant, das bis zum Abend satt macht, oder ein paar Liter Benzin, die gerade mal den Boden des Tanks bedecken. Es müssen irrationale Gründe sein, daß so wenige Leute sich noch Rosen kaufen. Es fing ziemlich genau im Sommer 2008 an. Nicht daß es da auf einmal allen schlecht gegangen wäre, aber das Gefühl ergriff alle, daß es nicht mehr so weitergeht. Eigentlich sollte man denken, daß man da Unnützes einspart, Sachen repariert statt sie einfach fortzuwerfen, mehr selber kocht statt Fertiggerichte zu kaufen, den Irrsin ufgibt, ständig die allerneueste Hardware und das angesagteste Telefon haben zu müssen. Zumal die Nachrichten dafür sprechen: Wir ersticken im Müll, die unnütz verpulverte Energie macht unser Klima kaputt, die Lebensmittelindustrie ekelt uns an. Eiegntlich hätte der Mann vom Gärtnereiverband recht haben können, der damals beruhigte: Immer wenn es den Leuten schlechter geht, geht es den Gärtnern gut, die Leute bleiben im Urlaub daheim und machen es sich im eigenen Garten schön. Doch es geht genau umgekehrt: Die Leute haben der Penetranz der Werbeindustrie nichts entgegenzusetzen. Je nervöser man wegen der Zukunft wird, desto mehr tröstet man sich beim Konsum dessen, was die Hochglanzprospekte als "Schnäppchen" anpreisen. Eine Firma, die nur etwas in bester Qualität und verantwortlich gegenüber der Umwelt herstellt, und seien es Rosen, bleibt links liegen. Nicht bewußt, man hat nichts dagegen, es werden ja dort keine Hähnchen gequält, aber man kauft eher die Hähnchen der bekannten Marke als die Rosen des Nachbarn. Einfach so halt. Ohne böse Absicht wahrscheinlich. Es macht es eben mit einem. Sollte man es begründen, könnte man wahrscheinlich sagen, daß man ja ein paar Rosen hat, die seien gut genug, und man habe auch kein Geld für Unnötiges übrig und zu wenig Zeit, sich groß umn den Garten zu kümmern. Aber das alles war vor fünf, zehn Jahren nicht anders. Es hat damals aber niemanden davon abgehalten, hin und wieder eine von dunklen Koniferen zugewachsene Gartenecke abzuholzen und mit fröhlichen, blühenden und duftenden Rosen neu zu gestalten. Was ist also passiert? Und ist man dem machtlos ausgeliefert? Muß man sich einfach dem Markt anpassen? Ist Rosen veredeln einfach so tot wie viele andere alte Handwerkskünste? Sollen wir alle nur noch Handys und andere nutzlose Dinge verkaufen, die aus Südostasien kommen? Bzw bei den wenigen neuen Reichen das Laub vom Rasen kehren und die Dachrinnen reinigen? Es bräuchten doch nur ein paar Leute nachdenken, wofür sie ihr weniges Geld, solange sie noch welches haben, ausgeben. Für etwas, das ihnen selbst Freude bringt, nicht den Besitzern irgendwelcher Marktketten. und von dem ihre Nachbarn leben können. Viel Umweltzerstörung wäre dann im selben Aufwasch auch gleich beseitigt. Ach ja, hier gehts zum Rosen-Katalog.    558  [Kaufen] [Kunde] [Selbständigkeit] [Wirtschaft]

Samstag, 1. Oktober 2011

[ Website ]

Für einige Funktionen muß eine Website den Benutzer wiedererkennen, zum Beispiel damit der eine Liste seiner Favoriten anlegen und aus den verschiedenen Größen die passenden Pflanzen zum Abholen oder Zuschicken reservieren kann.[x]

Anderes möchte ich gern guten Kunden und Freunden vorbehalten, zum Beispiel das gesamte Angebot zu überblicken, inklusive Sahnestückchen in kleinsten Stückzahlen und was derzeit noch in Kultur ist und nächstes oder übernächstes Jahr fertig wird. Und Erfahrungen mit gekauften Sorten anderen mitteilen.[x]

Meine Follower auf twitter sind ja nun alles andere als Fremde. Vom Blick aufs Wetter in aller Frühe über den Blick in die Zeitungen, Kommentare zu Livestreams von wichtigen Debatten, bis zu den Stoßseufzern zu Feierabend und den bissigen Bemerkungen zu den Talkshows im Fernsehen verbringen wir Tage miteinander. Endlich habe nun auch ich ein Plugin, twitconnect, gefunden, das die twitter-Identität an das Wordpress-Anmeldesystem, das rosenwelten.de nutzt, weitergibt.[x]

Liebe twitter-Follower, Ihr klickt also bei der rosenwelten-Anmeldung einfach auf "sign in with twitter" und bestätigt beim ersten Mal in einem Popup-Fenster, daß rosenwelten Eure twitter-Anmeldung wissen darf. Damit seid Ihr automatisch auch auf rosenwelten.de keine Fremden mehr sondern Stammgäste, registriert unter Eurem twitter-Namem mit angehängtem "@twitter". Herzlich willkommen zum Pflanzen aussuchen, merken, reservieren, bestellen und kommentieren! Ich freue mich auf Euch und bin gespannt, wie Ihr es findet.[x]

   549  [Website]

Montag, 26. September 2011

[ Besatzung ]

Habe mal versucht, das Gedicht von Nordahl Grieg, das seit 22. Juli in Norwegen im Gottesdienst, bei Beerdigungen, Versammlungen und Gedenkstunden so gern gesungen wird, so daß es sogar als neue Nationalhymne vorgeschlagen worden ist, zunächst eher wortgetreu zu übersetzen. Bin dankbar für Korrekturen/Verbesserungen.[x]

Ein englischer Wikipedia-Artikel bietet Informationen über das Gedicht und verschiedene englische Übersetzungen und auf youtube kann man verschiedene Aufführungen sehen und hören. Über den Dichter Nordahl Grieg (1902-1943) kann man in der deutschen Wikipedia nachlesen.[x]

Kringsatt av fiender, gå inn i din tid! Under en blodig storm - vi deg til strid![x]

Kanskje du spør i angst, udekket, åpen: hva skal jeg kjempe med hva er mitt våpen?[x]

Her er ditt vern mot vold, her er ditt sverd: troen på livet vårt, menneskets verd.[x]

For all vår fremtids skyld, søk det og dyrk det, dø om du må - men: øk det og styrk det![x]

Stilt går granatenes glidende bånd Stans deres drift mot død stans dem med ånd![x]

Krig er forakt for liv. Fred er å skape. Kast dine krefter inn: døden skal tape![x]

Elsk og berik med drøm alt stort som var! Gå mot det ukjente fravrist det svar.[x]

Ubygde kraftverker, ukjente stjerner. Skap dem, med skånet livs dristige hjerner![x]

Edelt er mennesket, jorden er rik! Finnes her nød og sult skyldes det svik.[x]

Knus det! I livets navn skal urett falle. Solskinn og brød og ånd eies av alle.[x]

Da synker våpnene maktesløs ned! Skaper vi menneskeverd skaper vi fred.[x]

Den som med høyre arm bærer en byrde, dyr og umistelig, kan ikke myrde.[x]

Dette er løftet vårt fra bror til bror: vi vil bli gode mot menskenes jord.[x]

Vi vil ta vare på skjønnheten, varmen som om vi bar et barn varsomt på armen![x]

Umzingelt von Feinden, tritt ein in deine Zeit! Unter einem blutigen Sturm weih dich dem Streit![x]

Mag sein, du fragst in Angst - ungedeckt, offen -: womit soll ich denn kämpfen, was ist meine Waffe?[x]

Dies ist dein Schutz vor Gewalt, dies ist dein Schwert: Der Glaube an unser Leben, des Menschen Wert.[x]

Um all unsrer Zukunft willen, such ihn und förder ihn, stirb, wenn du mußt - doch vermehr ihn und stärk ihn![x]

Still wie am laufenden Band fliegen Granaten. Stop ihren Todestrieb, stop ihn mit Geist![x]

Krieg ist Leben verachten, Frieden ist schaffen. Setz deine Kräfte ein, der Tod soll verlieren![x]

All das Große, das war, lieb es und bereicher's durch Träume! Geh auf das Unbekannte zu, entringe ihm Antworten.[x]

Noch ungebaute Kraftwerke, noch unbekannte Sterne, schaff sie mit mutigen Köpfen mit Leben derer, die bewahrt wurden![x]

Edel ist der Mensch, die Erde ist reich! Gibt es hier Not und Hunger, liegt's an Verrat.[x]

Weg damit! Im Namen des Lebens muß das Unrecht fallen. Sonne und Brot und Geist, das gehört allen.[x]

Die Waffen sinken dann kraftlos zu Boden. Schaffen wir Menschenwert, schaffen wir Frieden.[x]

Wer auf dem rechten Arm eine Last trägt, die ihm teuer ist und nicht verlorengehen darf, der kann nicht morden.[x]

Dies ist unser Versprechen von Bruder zu Bruder: Wir wollen gut werden/bleiben zur Erde der Menschen.[x]

Wir wollen achtgeben auf die Schönheit, die Wärme, als ob wir trügen ein Kind achtsam im Arm![x]

   509  [Besatzung] [II. Weltkrieg] [Nordahl Grieg] [Norwegen]

Donnerstag, 15. September 2011

[ Website ] Neu auf rosenwelten.de: Bei jedem Sortenporträt gibt es jetzt ein Tab "Kommentare". Hier können Sie als registrierte Besucher Ihre Erfahrungen mit den Rosen von rosenwelten mitteilen. Steht im Moment natülich noch nicht viel drin, wird aber hoffentlich bald mehr.   544  [Website]

Dienstag, 30. August 2011

[ Insekten ] In diesem Video von Alvar Freude sieht man gut, wozu Pflanzen Borsten oder Härchen auf dem Stengel haben. Für Läuse mit ihren kurzen Beinchen muß das so ähnlich sein wie wenn unsereiner durch hüfthohes Gestrüpp zu laufen versuchte.   535  [Insekten] [Rinde] [Rosen] [Stacheln]

[ Gärtnerarbeit ] In der taz steht heute: In den Freizeitaktivitäten zeigen sich die sozialen Unterschiede. Leute mit Hauptschulabschluss treffen sich häufiger als Menschen mit Abitur mit Großeltern und Enkeln, halten häufiger Mittagsschlaf, lösen öfter Kreuzworträtsel und Sudoko und machen mehr Gartenarbeit. Menschen mit Abitur hingegen lesen und schreiben mehr Emails, surfen öfter im Internet, lesen mehr Bücher, treiben mehr Sport und haben mehr Sex als BürgerInnen mit Hauptschulabschluss. Dabei haben die Menschen mit Abitur, so sie denn ein höheres Einkommen haben, wahrscheinlich die größeren Gärten. Fragt sich, wer dann in diesen Gärten die Arbeit macht? Sind sie etwa alle so naturbewußt und planerisch genial, daß sie pflegearme Gärten angelegt haben? Oder lassen sie die Gartenarbeit vonMenschen mit Hauptschulabschluß machen? Weiter erfährt der Leser: Geringverdiener mit einem Haushaltseinkommen unter 1000 Euro im Monat geben öfter an als Besserverdiener, in ihrer Freizeit auszuschlafen, "seinen Gedanken nachzugehen", Fahrrad zu fahren oder Spazieren zu gehen. Besserverdiener mit einem Einkommen von über 3 500 Euro hingegen besuchen häufiger Restaurants, machen mehr Ausflüge, gehen öfter ins Fitnesstudio und verbringen mehr als doppelt soviel Zeit mit dem Internet.    537  [Gartenarbeit] [Gärtnern]

Dienstag, 16. August 2011

[ Kandieren ] Vorvorige Woche hat jemand auf dem Rosenfeld fünfzig weiße und rosa Rosenblüten gepflückt, sorgfältig nebeneinander in eine Schachtel gesetzt und nach hause gebracht. Dort wurden sie in Eiweiß getaucht und dann mit Puderzucker überzogen: Kandierte Rosenblüten trocknen auf der Wäscheleine Auf der Leine mußten sie mehrere Tage trocknen, da war bestimmt kein schlechter Duft im Zimmer: Kandierte Rosenblüten trocknen auf der Wäscheleine Schließlich kamen sie auf eine dreistöckige Torte: Hochzeitstorte mit kandierten Rosenblüten Danke für die Bilder und großen Respekt für das Kunstwerk!   530  [Kandieren] [Rosen]

Montag, 8. August 2011

[ Medien] Magnus Nome in openDemocracy, 08.08.11: Why let facts ruin the story? Norwegian comments on US coverage of the Norway terror Instead of getting the facts, the US media seemed most concerned making reality fit their pre-fabricated narrative.    6078  [Anders Breivik] [Narrativ] [postfaktisch]

Freitag, 29. Juli 2011

[ FeindbildIslam] Sabine Schiffer in medienverantwortung.de, 29.07.11: Oslo’s Massacre and the Crisis of Islamphobes in Europe    6080  [Anders Breivik] [Antiislamismus]

Dienstag, 26. Juli 2011

[ FeindbildIslam] Stephan Hebel in Frankfurter Rundschau, 26.07.11: Leitartikel zu Norwegens Haltung: Mit politischem Mut    6046  [Anders Breivik] [Norwegen]

Montag, 25. Juli 2011

[ FeindbildIslam] Thomas Stadler in Internet-Law, 25.07.11: Die Logik der Terrordiskussion    6091  [Anders Breivik] [Angstgesellschaft] [Henryk Broder] [Überwachung]

Sonntag, 24. Juli 2011

[ FeindbildIslam] Patrick Gensing in Tagesschau, 24.07.11: Massaker als Marketing: Das Manifest des Massenmörders So wird ein Szenario entworfen, in der Selbstverteidigung gegen einen vermeintlichen Massenansturm von islamistischen Horden als legitim erscheint.    6108  [Anders Breivik] [Antiislamismus]

[ FeindbildIslam] Matthew Goodwin in The Guardian, 24.07.11: Norway attacks: We can no longer ignore the far-right threat Breivik is not a Norwegian oddity, but symptomatic of a growing culture of politically motivated violence across Europe    6118  [Anders Breivik]

Samstag, 23. Juli 2011

[ FeindbildIslam] Max Blumenthal in Occupied Palestine, 23.07.11: Anders Behring Breivik, a perfect product of the Axis of Islamophobia    6074  [Anders Breivik] [Antiislamismus]

Mittwoch, 13. Juli 2011

[ Protest] André Dietenberger in Andrés Blögle, 13.07.11: Andrés Blögle » Der Stuttgarter Mutbürger    4227 

Sonntag, 1. Mai 2011

[ Geschichte] Renate Henneke in Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik, Kultur.., 01.05.11: Wo Guido Knopps Wissen aufhört    12833  [Guido Knopp]

Montag, 7. März 2011

[ ichbindochnichtblöd ] Kleine Guttenbergs muß es viele geben. Auf Anhieb fallen mir zwei Auszubildende ein: Einer wußte, daß er später in die Fußstapfen seines geschäftlich "erfolgreichen" Vaters treten würde. Zuvor sollte er allerdings Gärtner lernen. Wir zeigten ihm am ersten Tag Ackerflächen mit allerlei verschiedenen komplizierten Kulturen und wollten ihm etwas Vorfreude vermitteln auf den Stolz darüber, was er alles nach der Lehre können werde. Die Reaktion des Grünschnabels vergesse ich nie: "Was, das macht ihr alles selbst? Schön blöd, das gibts doch spottbillig in Polen." Ein anderer glaubte auch schon mit Anfang 20, ihm gehöre die Welt und konnte überhaupt nicht verstehen, daß ich mich in der Gründungsphase von rosenwelten mit sowas wie Texte schreiben aufhielt (Beschreibungen der Sorten im Angebot, Pflanzanleitungen). Wo es das doch alles im Internet und in Katalogen anderer Firmen schon gibt! Wobei die jungen Leute ja nur kundtun, was sie sich bei ihren Eltern usw. abgeguckt haben. Die "Ich-bin-doch-nicht-blöd"-Mentalität. Gut, daß mal einer richtig medienwirksam dafür die Rechnung bekommen hat.   503  [ichbindochnichtblöd] [Karl-Theodor Guttenberg]

Montag, 17. Januar 2011

[ GR€Krise] David Böckling in Spiegel Online, 17.01.2011: Anzeige wegen Hochverrats: Grieche klagt gegen Griechenhilfe    5483 

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Bernhard Höpfner, rosenwelten, Wiesbaden, Erich-Ollenhauer-Straße 116 · Mo–Sa (Mrz—Okt), 10–12+16–18 außer Mi vormittag + n.Vereinb. · Tel. (0611) 84 62 58 · post at rosenwelten.de · @rosenwelten im Fediverse

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